Die Rebellinnen der Armut
Armut? Das ist ein komplexes, ein vielschichtiges Wort, wie Alexandra Smerilli, Ordensfrau, Wirtschaftswissenschaftlerin, Sekretärin des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, in dem Artikel erklärt, mit dem die Behandlung des Themas dieser Monatsausgabe eröffnet wird. Und das, so fügt sie hinzu, trifft sogar noch sehr viel mehr dann zu, wenn man die Armut vom Standpunkt der Frauen aus behandelt.
Wer sind »die armen Frauen«? Handelt es sich dabei um jene Frauen, die bedauernswert sind wie all jene Leute (Männer und Frauen), die nichts besitzen und zu einem schwierigen und oft schmerzlichen Leben gezwungen sind? Oder gibt es auch eine Armut, die eine Frucht der Vorstellung eines andersartigen Glückes ist, bei dem zwar die Bande zum Konsum und zum Markt gekappt werden, während man aber gleichzeitig Entscheidungsfreiheit, Gleichberechtigung und Gleichstellung für sich beansprucht? Jawohl, es gibt die Armut als Methode, als Prophetie, auch als Auflehnung und als Grenzüberschreitung. Die Armut, die frei macht, um Papst Franziskus zu zitieren. Die Armut, die reich macht.
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