
Am 23. August empfing Papst Leo XIV. die Teilnehmer an den Generalkapiteln von vier Kongeregtionen in Audienz, die in Spanien und Italien entstanden sind: »Misioneras Hijas de la Sagrada Familia de Nazaret«, »Istituto Apostole della Sacra Famiglia«, »Istituto Figlie di Nazareth«, »Suore di Carità di Santa Maria«. Er sagte in seiner Ansprache auf Italienisch:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Friede sei mit euch! Guten Morgen euch allen, danke für die Geduld.
Liebe Schwestern, und auch einige Brüder, die euch begleiten!
Ich freue mich, am heutigen Vormittag aus Anlass eurer Generalkapitel mit euch zusammenzutreffen: Es sind Zeiten der Gnade, ein Geschenk auch für die Kirche, nicht nur für eure Kongregationen. Ich begrüße die anwesenden Generaloberinnen, die neuen, die hier sind, und auch die, die [ihren Dienst] schon beendet haben und die Tage zählen, um ein wenig auszuruhen… Gut!
Eure Versammlungen finden in diesem Heiligen Jahr der Hoffnung statt, die, wie der heilige Paulus sagt, nicht zugrunde gehen
lässt, Frucht bewährter Tugend und von der Liebe Gottes beseelt ist, ausgegossen durch den Heiligen Geist in unsere Herzen (vgl. Röm 5,5). Das sind Worte, die gut den Reichtum beschreiben, den ihr heute in diesen Saal mitbringt: Ihr bringt die Gabe des Charismas mit, das der Paraklet eines Tages euren Gründerinnen und Gründern geschenkt hat und das sich weiterhin erneuert. Ihr bringt die treue und fürsorgliche Gegenwart des Herrn in den Geschichten eurer Institute mit. Ihr bringt die Tugend mit, mit der eure Vorgängerinnen auf die Gaben Gottes geantwortet haben, häufig inmitten schwerer Prüfungen. All dies macht euch zu herausragenden Zeugen, Zeugen der Hoffnung, vor allem jener Hoffnung, die uns beständig auf die zukünftigen Güter ausgerichtet sein lässt und deren Zeichen und Prophetie ihr als Ordensschwestern sein sollt (vgl. Phil 3,13-14; Zweites Vatikanisches Konzil, Apostolische Konstitution Lumen gentium, 44).
Eure Gründungen haben unterschiedliche Ursprünge, die verbunden sind mit dem Leben von Männern und Frauen Gottes, die auf die Berufung mutig mit »Ja« geantwortet haben: Josep Manyanet, María Encarnación Colomina, Maria Luigia Angelica Clarac, Giuseppe Guarino, Carmela Auteri, Teresa Ferrara, Agostino di Montefeltro. Ihnen allen hat der Heilige Geist besondere Gaben zum Wohl aller geschenkt, auch inspiriert von den großen Schulen der Spiritualität wie der franziskanischen und der salesianischen. Es gibt aber ein Merkmal, das vielen von euch gemeinsam ist: die Sehnsucht, die Werte der Heiligen Familie von Nazaret – Heimstatt des Gebets, Schmiede der Liebe und Vorbild der Heiligkeit – zu leben und sie den Brüdern und Schwestern zu vermitteln, und dazu möchte ich kurz etwas sagen.
Der heilige Paul VI. hat bei seiner Reise in das Heilige Land in der Basilika der Verkündigung zu den Gläubigen gesprochen und dabei den Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass sie mit dem Blick auf Jesus,
Maria und Josef immer besser die Bedeutung der Familie verstehen mögen, ihre Gemeinschaft der Liebe, ihre einfache und strenge Schönheit, ihren sakralen und unantastbaren Charakter, ihre sanfte Pädagogik und ihre natürliche und unersetzbare Funktion in der Gesellschaft (vgl. Ansprache in der Basilika der Verkündigung in Nazaret, 5. Januar 1964).
Auch heute ist dies alles äußerst notwendig. In unseren Tagen muss die Familie mehr denn je unterstützt, gefördert und ermutigt werden: durch das Gebet, das Beispiel und mit prompten sozialen Maßnahmen, um ihren Bedürfnissen entgegenzukommen. Euer charismatisches Zeugnis und eure Arbeit als Gottgeweihte können in dieser Hinsicht sehr viel bewirken. Ich möchte euch daher einladen, über das nachzudenken, was eure Institute im Laufe der Zeit für so viele Familien – für Kinder, Mütter, Väter, alte und junge Menschen – getan haben und auch euer Engagement zu erneuern, damit, wie es in der Liturgie heißt, in unseren Häusern »dieselben Tugenden und dieselbe Liebe wie in der Heiligen Familie« (vgl. Römisches Messbuch, Messe für die Familie) erblühen mögen. Führt die euch anvertrauten Werke fort, indem ihr »eine Familie bildet« und den von euch unterstützen Menschen mit dem Gebet, dem Zuhören, eurem Rat und eurer Hilfe nahe seid, um in den verschiedenen Realitäten, in denen ihr arbeitet, den Geist des Hauses von Nazaret zu verbreiten.
Liebe Schwestern, ich danke euch für eure Arbeit in vielen Teilen der Welt. Ich empfehle euch dem Herrn im Gebet und vertraue euch der Fürsprache der Mutter Gottes und des heiligen Josef an, und ich segne euch von Herzen. Danke! Nach dem Segen fügte der Papst hinzu: Danke euch allen, ein gutes Generalkapitel und gute Fortsetzung!
(Orig. ital. in O.R. 23.8.2025)