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Botschaft des Präfekten des Dikasteriums für die Kommunikation an Journalistenkongress in Ghana

Den anderen dienen, um menschlich zu bleiben

 Den anderen dienen,  um menschlich zu bleiben  TED-033
22. August 2025

Von Giada Aquilino

Accra. Geschichte deuten und erzählen »mit der Intelligenz des Herzens, mit der Weisheit der Liebe, ohne Mittel und Ziele, Wahrheit und Lüge, Intuition und Kalkül zu vermischen und zu verwechseln«. Das heiße »menschlich bleiben und immer mehr werden«. Diese Aufforderung richtete der Präfekt des Dikasteriums für die Kommunikation, Paolo Ruffini, in einer Botschaft an die Teilnehmer des Kongresses der UCAP (»Union Catholique Africaine de la Presse«). Vom 10. bis 17. August hatten sich über 150 Delegierte aus 30 Nationen in Accra, Ghana, versammelt, um über das Thema nachzudenken: »Gleichgewicht zwischen technischem Fortschritt und Bewahrung menschlicher Werte im Zeitalter der künstlichen Intelligenz«.

In einer Zeit, in der soziale Medien die Beziehungen zwischen Institutionen und Völkern »radikal« veränderten, stelle sich die Frage, »wie Algorithmen und Maschinen, die sie verarbeiten, der Menschheit dienen können, und zwar in der Wahrheit, dem Wissen und Gewissen und der Schönheit«, so Ruffini in dem von Msgr. Janvier Yameogo, Beamter der theologisch-pastoralen Direktion des Dikasteriums, verlesenen Text. Die Antwort sei, so Ruffini, »zu verhindern, dass Algorithmen und ihre Verarbeiter ein Herrschaftssystem schaffen, das alles pulverisiert und dabei das Wahre, Gerechte und Schöne ignoriert«, indem sie die Einzigartigkeit und Würde des Einzelnen opferten.

Wir stünden an einer Weggabelung: Auf der einen Seite gebe es die »Diktatur der Maschine, geleitet vom totalitären Denken«, auf der anderen Seite »die menschliche Freiheit, ohne die es keine Wahrheit gibt«. Daher müsse die Fähigkeit der Medienfachleute gestärkt werden, »ihre verschiedenen Zielgruppen« über die Notwendigkeit aufzuklären, menschliche Werte in einer Welt »zu fördern und zu bewahren«, die »stark vom technologischen Fortschritt, insbesondere von der künstlichen Intelligenz (KI)«, beeinflusst sei.

Kommunikation sei in erster Linie ein »gegenseitiges Geschenk unserer selbst«, das aus der Beziehung entstehe, die wir »miteinander« aufbauen, betonte der Präfekt. Die Gemeinschaft sei das »Geheimnis« der Kommunikation der Kirche im Sinne der Synodalität. Heute, wo die Welt in einer Spirale aus Gewalt und Krieg versinke und es immer schwieriger werde, »Räume der Begegnung und des Dialogs im Hinblick auf das Gemeinwohl und den Frieden zu schaffen«, könne niemand mehr »isoliert leben«, denn unser Wohlergehen sei mit dem der anderen verbunden.

In seiner Ansprache zu Beginn der Arbeiten erinnerte der Apostolische Nuntius in Ghana, Erzbischof Julien Kaboré, daran, dass »nur der Mensch, der von Gott geschaffen und zur Gemeinschaft berufen ist, die Fähigkeit besitzt, nach der Wahrheit zu suchen, das Gute zu wollen und sich an der Schönheit zu erfreuen«. Die Kirche betrachte den technologischen Fortschritt, einschließlich der künstlichen Intelligenz, als »edle Frucht der menschlichen Kreativität, als Echo des göttlichen Bildes, nach dem wir geschaffen wurden«, unterstrich Erzbischof Kaboré. Aber »die reale Bedrohung« durch eine unregulierte KI, durch die Manipulation der Gewissen, durch die »Erosion« au-thentischer Beziehungen und durch die »Verflachung der Wahrheit zu algorithmischen Präferenzen« könne man nicht ignorieren. Er appellierte daher an die katholischen Medienvertreter, ihre Arbeit »immer in der unantastbaren Würde des Menschen und im Dienst einer Kultur der Begegnung, der Solidarität und der Wahrheit« zu verankern, mit einem Herzen, das »offen ist für die Wahrheit, die Liebe und Gott«. Insbesondere gegen-über den afrikanischen Medienvertretern bekräftigte der Nuntius die »edle« Mission, als Vermittler von »Frieden und Versöhnung« zu wirken.