
Ein junger Palästinenser, der in Briefen für die italienische Tagesausgabe aus dem Gaza-Streifen berichtet, wurde am 17. Juli verletzt. Er diktierte den folgenden Brief.
Von Suhail Abu Dawood
Hallo, ich freue mich, dass ich wieder da bin mit einem neuen Artikel. Heute ist der 657. Tag des Krieges, des Leidens und des Todes in unserem geliebten Gaza-Streifen. Gestern, am 24. Juli, ist es eine Woche her, dass ich verletzt wurde, während ich im Gebäudekomplex unserer Kirche auf dem Weg zum Haus des Paters war. Es war der 17. Juli, um 10 Uhr morgens, als ich ein geistliches Gespräch haben sollte.
Die Bombe war so stark, dass ich mich nicht vor den Splittern schützen konnte, und so bin ich leider im unteren Teil der Wirbelsäule verletzt worden. Bevor der Splitter aus meinem rechten Bein austrat, verursachte er schwere Verletzungen in meinem Magen und meinem Bauch. Ich spürte einen äußerst starken Schmerz, fiel mit dem Gesicht auf den Boden und verlor sehr viel Blut.
Gott sei Dank haben P. Gabriel und P. Iusuf mich gesehen, als ich verletzt wurde, und haben den Krankenwagen gerufen. P. Gabriel hat sich hingekniet und meinen Kopf gehalten (er hat Probleme mit den Knien). Auch P. Carlos war bei uns, während wir gebetet haben: Herr Jesus, hilf uns! Heilige Mutter Gottes! Gott sei Dank ist es gelungen, mich zehn Minuten nach meiner Verletzung ins Krankenhaus Al-Ahly zu bringen. Die Situation dort war unbeschreiblich schrecklich. Man hat mich in ein Notfallzelt auf den Boden gelegt. Meine Mutter, mein Vater, meine Tante und P. Carlos sind dort die ganze Zeit bei mir geblieben.
Noch nie in meinem Leben habe ich ähnliche Schmerzen erlebt. Nach so vielen Tagen und Monaten wurde ich im Krieg verletzt, und statt über den Krieg zu berichten, bin ich diesmal selbst die Nachricht. Ich werde nicht vergessen, was mir die Patres gesagt haben, als ich entsetzliche Schmerzen hatte: Denk an Golgotha. Jesus hing dort am Kreuz, er litt und war im Begriff zu sterben. Auch du hast all dein Leid und deine Schmerzen auf das Kreuz gelegt. Nach zweistündiger Wartezeit kam ich schließlich um 12 Uhr in den Operationssaal. In meinem Bauch waren viele Splitter, die Infektionen verursacht hatten. Die Operation dauerte fünf Stunden, um 19 Uhr bin ich wieder aufgewacht.
Viele Menschen sind gekommen, um mich zu sehen und mich zu besuchen: meine Familie, Mitglieder der Pfarrei und natürlich die Patres. Ich war ganz benebelt. Mein Unglück ist kein Ende für das Schreiben, sondern der Beginn einer neuen leeren Seite. Wie immer haben nicht Tod und Krieg das letzte Wort, sondern das Leben und der Frieden. Denn der Friede ist stärker als der Krieg… to be con-tinued…
(Ital. in O.R. 25.7.2025)