
Von Svitlana Dukhovych
Diskussionsrunden, Musik, Spiele, aber vor allem die Göttliche Liturgie unter dem Vorsitz von Bischof Bryan Joseph Bayda, Präsident der Kommission für junge Menschen der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine: So sah am 31. Juli das Programm des Treffens bei der griechisch-katholischen Basilika »Santa Sofia« aus, der »Kirche der Ukrainer« in Rom. Die Teilnehmer kamen sowohl aus verschiedenen Regionen der Ukraine – darunter auch aus Gebieten nahe der Frontlinie des im Februar 2022 ausgebrochenen Krieges – als auch aus anderen Ländern der Welt, in die sie mit ihren Eltern ausgewandert sind. Die 17-jährige Tanya kommt aus Charkiw, aber ihre Familie lebt in Zolochiv, nahe der Grenze zur Russischen Föderation. »Unsere Stadt wird fast ständig angegriffen«, erzählt sie. »Meine Eltern leben dort, und ich mache mir große Sorgen um sie. Aber das ist unser Zuhause, und wir wollen dort bleiben. Ich bete für sie und für den Frieden.« Sie fügt hinzu: »Ich bin wirklich glücklich, am Jubiläum teilzunehmen, vor allem, weil es eine Pilgerreise ist und weil wir Botschafter unseres Landes sind. Es ist schön, mit unserer Flagge durch die Straßen Roms zu gehen und zu sehen, wie die Menschen auf uns zukommen, um uns ihre Solidarität zu versichern. Der Papst hat 2025 zum Jahr der Hoffnung erklärt, und ich trage diese Hoffnung in meinem Herzen, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für unser Land und für die ganze Welt, die Hoffnung auf Frieden und Einheit.«
»Ich bin hierhergekommen, um eine Glaubenserfahrung zu machen«, sagt Natanaele (24) aus der Schweiz. »Es ist wirklich schön, die jungen Ukrainer in ihren traditionellen Trachten zu sehen. Wenn man an ihr Land denkt, versteht man, welche Anstrengungen sie unternehmen, um Christus treu zu bleiben. Sie kümmern sich auch um die kleinen Dinge, um ihre Liturgie schön zu gestalten, und sie erleben sie sehr tief. Sie sind hier, um Chris-tus zu feiern, trotz des Krieges. Das be-rührt mich sehr.« Auch Armand (23) kommt aus der Schweiz. Er ist zu Fuß von Tagliacozzo nach Rom gekommen, was etwa zehn Tage gedauert hat. »Ich kenne die jungen Katholiken aus der Ukraine nicht sehr gut, aber jemand aus unserer Pilgergruppe hat vorgeschlagen, diese Woche eine Liturgie in einem anderen Ritus als dem römischen zu erleben, den wir in der Schweiz kennen, und die Idee hat mich beeindruckt. Ich fand sie sehr schön.« Armand möchte zeigen, »dass wir zu einer besseren Welt beitragen wollen, einer Welt mit mehr Gerechtigkeit, weniger Waffen, wo der Frieden im Mittelpunkt steht«. Die jungen Menschen fühlten sich oft sehr machtlos, aber »für uns Katholiken, für uns Christen bleibt meiner Meinung nach das Gebet als Mittel«.
Sofia (17) lebt in Rom, aber ihre Mutter ist Ukrainerin. Der Krieg, erklärte sie, »ist ein sehr schwieriges Thema. Es ist auch für uns, die wir hier leben, eine dramatische Zeit. Frieden sollte für alle etwas Grundlegendes sein, nicht nur für uns, die wir bestimmte Schwierigkeiten am eigenen Leib erfahren.« Anastasia (18) kommt aus Cherson im Süden der Ukraine, der Hauptstadt der gleichnamigen Region, die teilweise besetzt ist und ständig angegriffen wird. Vor nur einer Woche verlor die junge Frau ihren Stiefvater, der an der Front gefallen ist. »Frieden«, sagte sie und kann dabei kaum die Tränen zurückhalten, »bedeutet, dass alle mit ihren Familien in Ruhe leben und sich sicher fühlen können.«