
Vatikanstadt/Castel Gandolfo. Am Sonntagnachmittag, 6. Juli, ist Papst Leo XIV. in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo eingetroffen, wo er bis zum 20. Juli bleiben wird. Um 16.30 Uhr verließ er den Vatikan in Richtung Castel Gandolfo, das etwa 25 Kilometer südlich von Rom liegt. Bei seiner Ankunft nach einer etwa halbstündigen Fahrt bereiteten ihm die zahlreich versammelten Einwohner und Touristen, die trotz der großen Hitze stundenlang am Staßenrand auf ihn gewartet hatten, einen herzlichen Empfang. Der Heilige Vater legt die letzten Meter zu Fuß zurück und schüttelte viele Hände. Überraschend grüßte der Papst die Menschen danach auch vom Balkon der Villa Barberini auf dem Gelände der Papstresidenz, wo er während seines Aufenthalts in Castel Gandolfo wohnen wird.
Die Päpste und Castel Gandolfo:
Eine lange Geschichte
Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wird der Ort in den Albaner Bergen von den Päpsten als Sommerresidenz genutzt. Den Anfang machte Papst Urban VIII. im Jahr 1626, darauf folgten weitere 14 Päpste. Benedikt XVI. war der letzte Papst, der Castel Gandolfo für die Sommermonate nutzte. Er hat auch in den ersten Jahren nach seinem Rücktritt in Castel Gandolfo einige Sommertage hier verbracht. Papst Franziskus besuchte den Apos-tolischen Palast im kleinen, malerischen Ort oberhalb des Albaner Sees dreimal, hat dort aber nie übernachtet. Stattdessen öffnete er den Palast als Museum und ließ im 55 Hektar großen päpstlichen Park im Februar 2023 ein Ökologie-Ausbildungszentrum für benachteiligte Menschen einrichten: den »Borgo Laudato sì«.
Der Apostolische Palast bleibt während des Aufenthalts von Leo XIV. für Besucher geöffnet, allerdings mit geänderten Öffnungszeiten.
Seit seiner Wahl hat Papst Leo XIV. Castel Gandolfo bereits zweimal besucht. Das erste Mal am 29. Mai, um sich über das Projekt »Borgo Laudato sì« seines Vorgängers zu informieren; das zweite Mal am 3. Juli, um die Arbeiten in der »Villa Barberini« in Augenschein zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit wurden ihm für seine künftigen Apostolischen Reisen zwei Elektroautos geschenkt, die auch in Langstreckenflugzeuge passen. Die Elektrofahrzeuge könnten auf diesem Weg transportiert werden, ohne zerlegt werden zu müssen, teilte die Verwaltung der Vatikanstadt mit. Sie eigneten sich »ideal für die Begleitung und den Transport Seiner Heiligkeit bei öffentlichen Auftritten in Städten auf der ganzen Welt«.
Freude über den Aufenthalt
in Castel Gandolfo
Am Sonntagabend, 6. Juli, teilte der vatikanische Pressesprecher Matteo Bruni mit, dass er den Papst bei seiner Ankunft am Nachmittag kurz begrüßen konnte und er ihm gegenüber bestätigt habe, dass er sich darüber freue, in Castel Gandolfo zu sein und dankbar sei für die Gelegenheit, in den kommenden Tagen den Menschen dort zu begegnen und seine Tätigkeit an einem so schönen Ort fortzusetzen. Zwei Wochen lang wird sich Leo XIV. nun in Castel Gandolfo aufhalten, dann noch einmal für ein verlängertes Wochenende Mitte August. Während der Zeit in den Albaner Bergen sind drei öffentliche Gottesdienste in umliegenden Pfarreien und zwei Angelusgebete geplant, private wie öffentliche Audienzen sind dagegen ausgesetzt.