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Hoffnung für Frauen im Gefängnis

 Hoffnung für Frauen im Gefängnis  TED-028
11. Juli 2025

Von Karol Darmoros

Die Schwestern vom Guten Hirten der göttlichen Vorsehung haben eine Kooperationsvereinbarung mit der Strafvollzugsanstalt im polnischen Krzywaniec unterzeichnet. Mit den Resozialisierungsaktivitäten setzen sie das Charisma der Kongregation um, das von Anfang an auf die Unterstützung von Frauen in Krisensituationen ausgerichtet war. »Im April haben wir begonnen, die weiblichen Gefangenen zu treffen. Es gibt Gruppentreffen zu vereinbarten Themen, aber auch Einzelgespräche«, berichtet Sr. Krzysztofa Kujawska. Der Unterricht findet regelmäßig statt, derzeit in zwei Gruppen, und ab Juli wird eine weitere Schwester die Arbeit aufnehmen. Ziel ist nicht nur die geistliche Ausbildung, sondern auch die konkrete Unterstützung nach der Haftentlassung. Zum Beispiel Hilfe bei Wohnungsproblemen. »Sie können bei uns wohnen, sich eine Arbeit suchen oder psychologische Unterstützung erhalten«, erklärt unsere Gesprächspartnerin.

Die Schwestern vom Guten Hirten betreiben keine Zentren: Frauen können nach Verbüßung ihrer Strafe bei ihnen in den Ordenshäusern leben. »Wenn eine von ihnen bei uns bleiben will – denn das ist unser Charisma –, kann sie bei uns bleiben, in unseren Häusern und für den Rest ihres Lebens. Wir haben bereits Frauen aus anderen Gefängnissen aufgenommen.« Die Hilfen für weibliche Gefangene umfassen auch Geschenkpakete oder die Postzustellung, immer in Absprache mit den Gefängnismitarbeitern. Dies sei eine Unterstützung für die Frauen, die es am meisten brauchen, denn eine Haftstrafe führe oft dazu, dass Familie und Freunde wegblieben.

Das Charisma der Kongregation der Schwestern vom Guten Hirten der göttlichen Vorsehung geht auf die Arbeit der Gründerin, der seligen Maria Karłowska, zurück, die Frauen auf den Straßen von Posen half. »Unsere Gefängnisbesuche haben genau diesen Zweck, den Frauen Hoffnung zu geben, damit sie ihre Würde behalten, damit sie einen Funken Hoffnung haben, dass sie anders sein können«, betont Sr. Krzysztofa. Sie selbst behandelt Frauen aus dem Gefängnis genauso wie normale Menschen, die zu den Treffen in der Pfarrei kommen. Das bringe Erfolg und schaffe Vertrauen, denn die Frauen fühlten sich so nicht in eine Schublade gesteckt.

Die Arbeit mit weiblichen Gefangenen ist auch eine Reaktion auf die oft dramatische Situation nach der Haftentlassung. »Wenn sie das Gefängnis verlassen, haben sie oft niemanden, der auf sie wartet. Sie haben auch große Probleme, Arbeit zu finden.« Unsere Gesprächspartnerin betont, dass der Aufbau von Vertrauen bei ihren Gefängnisbesuchen und Gesprächen mit den Insassinnen von grundlegender Bedeutung ist. »Allerdings ist die Haltung der Frauen auschlaggebend und ihre Entscheidung, sich für ein Gespräch zu öffnen oder in einem nächsten Schritt Hilfe anzunehmen. Als ich zum ersten Treffen kam, war von einer weiteren Zusammenarbeit, von einem Projekt keine Rede. Sie haben entschieden, ob sie mich akzeptieren. Sie fragten mich, was beim nächsten Treffen gemacht werden würde. Das war ein Signal für mich, dass wir weitermachen können«, erklärt Sr. Krzysztofa.

Die Kongregation der Schwes-tern vom Guten Hirten plant, die Zusammenarbeit auf andere Gefängnisse auszuweiten. Sie haben bereits Erfahrung in diesem Bereich: In den 1990er-Jahren besuchten sie das Gefängnis von Grudziadz, und mehrere Frauen lebten dann nach Verbüßung der Haftstrafe in ihren Häusern.

#sistersproject