
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Der Friede sei mit euch!
Guten Morgen und willkommen im Vatikan!
Exzellenzen, liebe Priester und junge
Freunde!
Mit Freude begrüße ich euch alle aus Anlass eurer Pilgerreise nach Rom in diesem Heiligen Jahr, in dessen Zentrum, wie ihr wisst, die theologische Tugend der Hoffnung steht. Besonders heiße ich die jungen Leute aus der Diözese Kopenhagen willkommen, diese Gruppe, zusammen mit den Lehrern aus Irland, England, Wales und Schottland.
Ihr tretet in die Fußstapfen der zahllosen Pilger aus euren unterschiedlichen Ländern, die seit Jahrhunderten dieses Pilgerreise nach Rom, in die »Ewige Stadt«, unternommen haben. Rom war für Christen immer eine besondere Heimat, weil dies der Ort ist, wo die Apostel Petrus und Paulus durch die Hingabe ihres Lebens als Märtyrer das höchste Zeugnis ihrer Liebe zu Jesus abgelegt haben. Als Nachfolger des heiligen Petrus möchte ich meiner Dankbarkeit für eure Anwesenheit hier Ausdruck verleihen, und ich bete, dass der Besuch der verschiedenen Heiligen Stätten inspirieren und euch Hoffnung schenken möge durch das große Beispiel der Art und Weise, wie Heilige und Märtyrer Christus nachgefolgt sind.
Eine Pilgerreise spielt eine wichtige Rolle in unserem Glaubensleben, denn sie entfernt uns aus unserem Zuhause und der täglichen Routine, zudem gibt sie uns Zeit und Raum, um Gott tiefer zu begegnen. Solche Momente helfen uns immer, zu wachsen, denn durch sie formt uns der Heilige Geist behutsam, damit wir dem Geist und dem Herzen Jesu Chris-ti immer mehr gleichgestaltet werden.
Ganz besonders ihr, liebe Brüder und Schwestern, die jungen Menschen, die sich heute mit uns hier versammelt haben, ihr sollt daran denken, dass Gott einen jeden von euch mit einer Absicht und einer Mission für sein Leben geschaffen hat. Nützt diese Gelegenheit zum Zuhören, zum Gebet, damit ihr Gottes Stimme, die euch tief in euren Herzen ruft, deutlicher hören könnt. Ich würde hinzufügen, dass wir in der heutigen Zeit sehr oft die Fähigkeit des Hörens, des echten Zuhörens verlieren. Wir hören Musik, unsere Ohren werden ständig mit allem möglichen digitalen Input überflutet, aber manchmal vergessen wir, auf unser eigenes Herz zu hören, und unser Herz ist der Ort, wo Gott zu uns spricht, wo Gott uns ruft und uns einlädt, ihn besser kennenzulernen und in seiner Liebe zu leben. Und durch dieses Zuhören öffnet ihr euch vielleicht dafür, dass ihr Gottes Gnade erlaubt, euren Glauben an Jesus zu stärken (vgl. Kol 2,7), so dass ihr dieses Geschenk leichter mit anderen teilen könnt.
Und nun zu euch, liebe Lehrerinnen und Lehrer: Was ich gerade zu den Jugendlichen gesagt habe, gilt auch für euch, zumal ihr eine wichtige Rolle bei der Ausbildung der heutigen Jugend spielt, der Kinder, Jugendlichen, jungen Erwachsenen. Denn sie werden zu euch aufschauen als Vorbilder: Vorbilder im Leben, Vorbilder im Glauben. Sie werden besonders darauf achten, wie ihr lehrt und wie ihr lebt. Ich hoffe, dass ihr jeden Tag eure Beziehung zu Christus pflegt, der uns das Muster alles echten Lehrens vorgibt (vgl. Mt 7,28), damit ihr eurerseits diejenigen, die euch anvertraut sind, anleiten und ermutigen könnt, Christus in ihrem Leben zu folgen.
Und wenn ihr alle nach Hause zurückkehrt, denkt bitte daran, dass eine Pilgerreise nicht zu Ende geht, sondern den Fokus verlagert auf die tägliche »Pilgerreise der Jüngerschaft«. Wir alle sind Pilger und wir sind immer Pilger auf dem Weg, während wir uns bemühen, dem Herrn zu folgen, und während wir jenen Weg suchen, der wirklich unser eigener Lebensweg ist. Das ist sicherlich nicht einfach, aber mit der Hilfe des Herrn, der Fürsprache der Heiligen und der gegenseitigen Ermutigung könnt ihr sicher sein, dass die Erfahrung dieser Pilgerreise in eurem Leben Früchte tragen wird (vgl. Joh 15,16), wenn ihr treu bleibt und immer auf Gottes Barmherzigkeit vertraut.
Liebe Freunde, mit diesen wenigen Worten und indem ich euch der Fürsprache Marias, der Mutter der Kirche, anvertraue, erteile ich jedem von euch gerne und von Herzen meinen Segen. Gott segne euch und danke.
(Orig. engl.; ital. in O.R. 5.7.2025)