
Vatikanstadt. Anfang Juli hielt die Synode der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche im Päpstlichen Ukrainischen Kolleg St. Josaphat ihre Versammlung ab. Der Synode gehören Bischöfe an, die Eparchien und Exarchate in der Ukraine, Westeuropa, Nord- und Südamerika sowie Australien vertreten. Der Papst empfing sie am 2. Juli in Audienz und richtete das folgende Grußwort an sie:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Friede sei mit euch!
Seligkeit, Eminenz, liebe Mitbrüder im bischöflichen Dienst!
Nachdem ich am vergangenen Samstag die im Petersdom zahlreich versammelten Pilger der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche begrüßen konnte, habe ich heute die Freude, mit euch zusammenzutreffen, die ihr eure Synodalversammlung abhaltet.
Diese für euch wichtige Zeit findet im Kontext des Heiligen Jahres statt, wo das gesamte Volk Gottes aufgefordert ist, sich in der Hoffnung zu erneuern. Wie Papst Franziskus gern zu sagen pflegte, enttäuscht die Hoffnung nicht, weil sie auf Gottes Liebe in Jesus Christus, unserem Herrn, gegründet ist.
Sicherlich ist es im aktuellen historischen Kontext nicht leicht, zu euch und zu dem eurer pastoralen Sorge anvertrauten Volk über Hoffnung zu sprechen. Es ist nicht leicht, Worte des Trostes zu finden für die Familien, die in diesem absurden Krieg ihre Angehörigen verloren haben. Ich denke, dass das auch für euch so ist, die ihr tagtäglich in Kontakt mit Menschen seid, die an Herzen und Leib verwundet sind. Trotzdem erhalte ich viele Zeugnisse des Glaubens und der Hoffnung von Seiten der Männer und Frauen aus eurem Volk. Das ist ein Zeichen der Stärke Gottes, die sich inmitten von Trümmern und Zerstörung offenbart.
Mir ist bewusst, dass ihr sehr viel Not zu bewältigen habt, sowohl im kirchlichen als auch im humanitären Bereich. Ihr seid aufgerufen, Christus in jedem verletzen und verängstigten Menschen zu dienen, der sich an eure Gemeinden wendet und konkrete Hilfe erbittet.
Ich bin euch nahe, und durch euch bin ich allen Gläubigen eurer Kirche nahe. Bleiben wir vereint in dem einen Glauben und in der einen Hoffnung. Unsere Gemeinschaft ist ein großes Geheimnis, denn sie ist reale Gemeinschaft auch mit allen Brüdern und Schwestern, die dem Leben auf der Erde entrissen wurden, aber aufgenommen sind bei Gott. In ihm lebt alles und alles findet die Fülle des Sinns.
Meine Lieben, stets möge uns die Gewissheit trösten, dass die heilige Mutter Gottes bei uns ist, dass sie uns hilft, uns zu ihrem Sohn führt, der unser Friede ist. Durch ihre mütterliche Fürsprache bete ich, dass in eurer Heimat binnen kürzester Frist wieder Friede einkehren möge.
Ich danke euch und segne euch von Herzen.
Neulich hat es uns sehr gefallen … [Der Papst fuhr auf Englisch fort:] Der Gesang des Vaterunser auf Ukrainisch hat uns sehr gefallen. Wenn ihr es für uns singen würdet, könnten wir das Vaterunser singen. [Nach dem Gesang auf Ukrainisch erteilte der Heilige Vater den Segen.]
(Orig. ital. in O.R. 2.7.2025)