
Vatikanstadt. Papst Leo XIV. hat die Familien an ihre Verantwortung für Frieden, Einheit und die Weitergabe des Glaubens erinnert. »Wenn wir uns so lieben, gegründet auf Christus […], werden wir für alle in der Gesellschaft und in der Welt zu einem Zeichen des Friedens«, sagte der Papst am Sonntag, 1. Juni, auf dem Petersplatz. Die Kinder forderte er auf, ihren Eltern zu danken für das Geschenk des Lebens. Die Großeltern und älteren Menschen bat er, »mit Weisheit und Mitgefühl, mit der Demut und der Geduld, die die Jahre lehren, über diejenigen zu wachen, die ihr liebt«. »Die Ehe ist kein Ideal, sondern der Maßstab für die wahre Liebe zwischen Mann und Frau: einer Liebe, die ungeteilt, treu und fruchtbar ist«, zitierte Leo die Enzyklika Huma-nae vitae von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1968.
Die Eucharistiefeier bildete den Abschluss der Heilig-Jahr-Feier für Familien, Kinder, Großeltern und ältere Menschen. Vom 30. Mai bis 1. Juni waren über 60.000 Teilnehmer nach Rom gekommen. Neben Italien kamen größere Gruppen auch aus Spanien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Polen und Portugal. Ebenso vertreten waren Vereinigungen und Bewegungen, darunter der Neokatechumenale Weg, die »Catholic Grandparents Association«, die Franziskanische Bewegung, die Fokolar-Bewegung, »Équipes Notre-Dame« und viele andere, die sich in der menschlichen und geistlichen Unterstützung der Familien engagieren.
Der erste Tag der Heilig-Jahr-Feier stand im Zeichen des Pilgergangs durch die Heiligen Pforten der vier päpstlichen Basiliken. Im »Dialog mit der Stadt« gab es auf verschiedenen Plätzen und in Kirchen kulturelle Veranstaltungen und Gebetstreffen. Am späten Samstagnachmittag, 31. Mai, fand auf dem Vorplatz der Basilika
St. Johannes im Lateran ein großes »Fest der Familie« statt, mit Musik, Rosenkranzgebet und Zeugnissen, darunter Manuela und Gustavo: Sie erzählten ihre Geschichte, die durch eine dunkle Zeit der häuslichen Gewalt, des Gefängnisses und des Schmerzes geführt hatte. Mit Unterstützung der Gemeinschaft »Papa Giovanni XXIII.« gelang es ihnen, Erlösung und Versöhnung zu finden. »Wir sind wiedergeboren, erneuert in der Liebe, in einem neuen Bewusstsein, weil wir das Kreuz angenommen haben, das uns verändert hat.«
Am Sonntag, 1. Juni, fuhr Papst Leo XIV. vor der heiligen Messe mehr als eine halbe Stunde lang im Papamobil über den Petersplatz, um die Menschen zu grüßen und Babys und Kleinkinder zu segnen. Bei der Eucharistiefeier konzelebrierten 40 Kardinäle und Bischöfe, unter ihnen auch der Präfekt des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben, Kardinal Kevin Joseph Farrell, sowie etwa 400 Priester. Vor Beginn der eucharistischen Liturgie brachte unter anderen eine Großfamilie die Gaben zum Altar.
Am Ende der knapp zweistündigen Messe auf dem Petersplatz erinnerte der Papst an Familien in Not und Konflikten. »Ich denke besonders an diejenigen, die unter den Kriegen im Nahen Osten, in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt leiden«, sagte er vor dem Gebet des Regina Caeli.
Die Predigt des Papstes und die Worte vor dem Regina Caeli finden Sie
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