Audienz für die Spieler und den Vorstand des Fußballklub SSC Neapel

Die Talente des Einzelnen in den Dienst am Ganzen stellen

 Die Talente des Einzelnen in den Dienst am Ganzen stellen  TED-022
06. Juni 2025

Vatikanstadt. Papst Leo XIV. hat die Mannschaft, die Betreuer und das Präsidium des neuen italienischen Fußballmeisters SSC Neapel am Dienstag, 27. Mai, in Audienz empfangen. Dabei richtete er folgende Worte an die Anwesenden:

Vielleicht wollten sie nicht applaudieren, weil die Presse sagt, ich sei ein Fan des Fußballklubs AS Rom … Aber willkommen! Das steht so in der Presse. Nicht alles, was man in der Presse liest, ist wahr!

Liebe Freunde, herzlich willkommen! Und herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Meisterschaft! Das ist ein großes Fest für die Stadt Neapel!

Und genau darüber möchte ich mit Ihnen nachdenken. Der Gewinn des Meisterschaftstitels ist ein Ziel, das am Ende eines langen Weges erreicht wird, bei der nicht der einmalige Erfolg oder die außergewöhnliche Leistung eines Fußballstars zählt. Die Meis-terschaft wird von der Mannschaft gewonnen, und wenn ich »Mannschaft« sage, meine ich sowohl die Spieler, als auch den Trainer und das gesamte Team und auch den Verein.

Deshalb freue ich mich wirklich sehr, Sie jetzt begrüßen zu dürfen, um diesen Aspekt Ihres Erfolgs hervorzuheben, den ich für den wichtigsten halte. Und ich würde sagen, es ist auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Wir wissen, wie beliebt der Fußball in Italien und praktisch in der ganzen Welt ist. Und auch in dieser Hinsicht scheint mir der gesellschaftliche Wert eines solchen Ereignisses, der über die rein technisch-sportliche Tatsache hinausgeht, das Beispiel einer im weitesten Sinne zusammenarbeitenden Mannschaft zu sein, in der die Talente des Einzelnen in den Dienst am Ganzen gestellt werden.

Und es gibt noch einen letzten Punkt, den ich bei dieser Gelegenheit ansprechen möchte. Es geht um den erzieherischen Aspekt. Wenn der Sport zum Geschäft wird, besteht leider die Gefahr, dass die Werte, die ihn pädagogisch wertvoll machen, verloren gehen und er sogar ein schlechtes Vorbild gibt. Davor muss man sich hüten, vor allem, wenn man mit Jugendlichen zu tun hat. Ich appelliere an Eltern und Sportmanager: Wir müssen sehr auf die moralische Qualität der sportlichen Erfahrung auf Wettbewerbsebene achten, denn es geht um die menschliche Entwicklung junger Menschen. Ich denke, wir verstehen uns, und es braucht nicht viele Worte.

Ich danke Ihnen für Ihren Besuch. Und nochmals herzlichen Glückwunsch! Komplimente auch von einer Dame, die in diesen Tagen für mich kocht und die aus Neapel kommt und sagt: »Herzlichen Glückwunsch!« Sie würde auch gerne hier sein, die Signora Rosa, die ein großer Fan ist!

Möge der Herr Sie alle und Ihre Familien segnen. Alles Gute!

(Orig. ital. in O.R. 27.5.25)