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Papst Leo XIV. macht Feiertagsausflug nach Castel Gandolfo

Besuch im traditionellen Sommersitz der Päpste

 Besuch im traditionellen Sommersitz der Päpste  TED-022
06. Juni 2025

Rom/Castel Gandolfo. Papst Leo XIV. hat am Donnerstag, 29. Mai, dem Hochfest Christi Himmelfahrt, das Projekt »Borgo Laudato si’« in Castel Gandolfo und bei dieser Gelegenheit auch den dortigen Apostolischen Palast besucht. Dies teilte das vatikanische Presseamt mit. Der Papst kehrte am Nachmittag in den Vatikan zurück.

In Castel Gandolfo am Albaner See südlich von Rom befinden sich die Päpstlichen Villen, in denen die Päpste über die Jahrhunderte hinweg die sommerlichen Monate verbrachten. Papst Franziskus verzichtete von Beginn seines Pontifikats an auf die Nutzung. Er öffnete den Palast als Museum und richtete in dem 55 Hektar großen Park im Februar 2023 eine Ökologie-Hochschule für benachteiligte Menschen namens »Borgo Laudato si’« ein.

Die Lehrgänge in integraler Ökologie richten sich unter anderem an Flüchtlinge,  Menschen mit Behinderung, ehemalige Häftlinge, Opfer von Gewalt, Jugendliche und Arbeitslose. Franziskus hatte erst im November 2024 einen US-amerikanischen Priester mit mexikanischen Wurzeln zum Verwaltungsleiter des »Borgo Laudato si’« ernannt: Manuel Dorantes gehört zum Klerus der Erzdiözese Chicago, der Geburtsstadt von Papst Leo. 

Von vielen Päpsten geschätzt 

Gemeinsam mit dem für das »Borgo« verantwortlichen Kardinal Fabio Baggio, Untersekretär des vatikanischen Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, empfing Dorantes den Papst bei seiner Visite. Anschließend, so die Mitteilung des vatikanischen Presseamtes, verweilte Papst Leo XIV. in dem der Jungfrau und Got-tesmutter Maria gewidmeten Gartenteil, einem historisch bedeutsamen Rückzugsort, der über die Jahrhunderte von vielen Päps-ten geschätzt wurde.

Danach besuchte der Papst auch die Gärten des Belvedere, wo er die letzten Vorbereitungen für die in Kürze bevorstehende umfassende Eröffnung des »Borgo Laudato si’« – das in mehreren Etappen in Betrieb genommen wurde – begutachtete. Außerdem verweilte der Papst noch am Kryptoportikus, den archäologischen Überresten des Audienzsaals von Kaiser Domitian, wo er auch Gelegenheit hatte, an die mutige Initiative von Papst Pius XII. zu erinnern, der im Jahr 1944 nach der Bombardierung der Region Castelli Romani während des Zweiten Weltkriegs auf dem Gelände – und insbesondere unter dem geschützten, weitläufigen Kryptoportikus – Tausenden Verfolgten, der Großteil von ihnen Juden, Zuflucht gewährte.
Als sich die Nachricht vom überraschenden Besuch des Papstes in Cas-tel Gandolfo verbreitete, eilten viele Menschen zur Papst-residenz auf der Piazza della Libertà.

Zum Abschluss seiner Visite besuchte Papst Leo XIV. den Apostolischen Palast sowie die his-torische Villa Barberini in Castel Gandolfo. Zu den Päpstlichen Villen gehört auch auch eine - Sternwarte sowie ein Schwimmbad, das der heilige Papst Johannes Paul II. dort hatte anlegen lassen.

Am frühen Nachmittag verließ Leo XIV. den Ort wieder unter Applaus und Rufen Hunderter Menschen am Straßenrand. Vom Auto aus erwiderte der Papst lächelnd und segnend die Grüße.

(Vatican News/Osservatore Romano)