· Vatikanstadt ·

Hommage des Bürgermeisters und der Stadt Rom

Für euch und mit euch bin ich Römer

 Für euch und mit euch bin ich Römer  TED-021
30. Mai 2025

Rom. Auf dem Weg zum Lateran stattete Papst Leo XIV. am 25. Mai dem römischen Kapitol und dem dort residierenden Bürgermeister Roms, Roberto Gualtieri, einen ersten offiziellen Besuch ab. Bei dem kurzen Treffen am Fuß der Renaissance-
Treppe sagte der aus den
Vereinigten Staaten von Amerika stammende Papst am Sonntag-nachmittag: »Heute kann ich sagen: Für euch und mit euch bin ich Römer.« Damit griff er ein Wort des heiligen Augustinus auf. Zugleich konnte der Satz als Anspielung auf das berühmte Kennedy-Zitat von 1963 verstanden werden, das der amerikanische Präsident bei seinem Besuch in Berlin geprägt hatte, als er den viel bejubelten Satz sagte: »Ich bin ein Berliner.« Die Umstehenden quittierten die Äußerung des Papstes mit Beifall. Zuvor hatte Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri die gute Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und der Stadt Rom im laufenden Heiligen Jahr betont. Zugleich erinnerte er an die herausragenden Leistungen der Stadt und ihrer Institutionen in den Wochen zwischen dem Tod von Papst Franziskus und dem Amtsantritt des neuen Papstes. Die Begegnung zwischen dem neuen Bischof und dem Bürgermeister von Rom ist eine alte Tradition. Im 20. Jahrhundert war sie 1963 von Papst Paul VI. wiederbelebt worden.

Papst Leo XIV. sagte:

Herr Bürgermeister!

Von Herzen danke ich Ihnen für den Empfang und die Grußworte, die Sie an mich gerichtet haben. Gemeinsam mit Ihnen danke ich der Stadtverwaltung sowie den zivilen und militärischen Behörden an diesem Tag meines Amtsantritts als Bischof von Rom.

Mit dem offiziellen Beginn meines Dienstes als Hirte dieser Diözese spüre ich die schwere, aber faszinierende Verantwortung, allen ihren Gliedern zu dienen, wobei mir besonders der Glaube des Gottesvolkes am Herzen liegt und dann das Gemeinwohl der Gesellschaft. Für Letzteres arbeiten wir zusammen, jeder in seinem eigenen institutionellen Bereich. Unmittelbar nach der Wahl habe ich die Brüder und Schwestern auf dem Petersplatz daran erinnert, dass ich mit ihnen Christ und für sie Bischof bin. Heute darf ich in besonderer Weise sagen: Für euch und mit euch bin ich Römer!

Seit zwei Jahrtausenden lebt die Kirche ihr Apostolat in Rom, indem sie das Evangelium Christi verkündet und ihr Bestes im Bereich der Nächstenliebe gibt. Die Bildung der Jugend und die Hilfe für die Leidenden, der Einsatz für die Geringsten und die Pflege der Künste sind Ausdruck jener Sorge um die menschliche Würde, die wir zu allen Zeiten hochhalten müssen, besonders gegenüber den Kleinen, den Schwachen und den Armen. Im Heiligen Jahr erstreckt sich diese Fürsorge auch auf die Pilger, die aus allen Teilen der Welt kommen, und stützt sich dabei auch auf das Engagement der Stadt Rom, wofür ich von Herzen danke.

Herr Bürgermeister, ich wünsche, dass Rom – unvergleichlich in der Fülle des historischen und künstlerischen Erbes – sich stets auch durch jene Werte der Menschlichkeit und der Zivilisation auszeichne, die ihre Lebenskraft aus dem Evangelium schöpfen. In diesem Sinne erteile ich der Stadt und all ihren Bewohnern den Apostolischen Segen.

(Orig. ital. in O.R. 26.5.2025)