
Vatikanstadt/Rom. Papst Leo XIV. hat am Dienstagnachmittag, 20. Mai, das Grab des Apostels Paulus in Rom besucht und die Reliquien des Völkerapostels verehrt. In einer kurzen Predigt erinnerte der Heilige Vater an den einstigen Christenverfolger, der sich nach seinem Bekehrungserlebnis in Damaskus taufen ließ und fortan christliche Gemeinden gründete. Papst Leo XIV. bat Gott darum, »dass wir fähig werden, seine Liebe zu pflegen und weiterzugeben, indem wir einander zu Nächsten werden, und zwar in demselben Eifer an Liebe« wie einst der Apostel Paulus.
Der Papst zitierte dabei aus
einer Ansprache von Paps-t Benedikt XVI. an Jugendliche im Jahr 2011: »Gott liebt uns. Das ist die große Wahrheit unseres Lebens, die allem anderen Sinn gibt.« Dies sei die schlichte und einzige Wurzel jeder Sendung, so Leo XIV., »auch der meinen als Nachfolger Petri und Erbe des apostolischen Eifers des Paulus«.
Begleitet von Benediktinern der angeschlossenen Abtei, hatte der Papst die Kirche durch die Heilige Pforte betreten, die nur während des Jubiläumsjahres geöffnet ist. Anschließend betete er am Grab des Apostels und schloss den Besuch mit dem Apostolischen Segen.
Sankt Paul vor den Mauern liegt außerhalb des römischen Zentrums und ist die zweitgrößte Papstbasilika nach dem Petersdom. Sie wurde um das Jahr 324 über dem Grab des Apostels Paulus errichtet, der als römischer Bürger mit dem Schwert hingerichtet wurde. Als einzige der vier römischen päpstlichen Basiliken hat sie den Typ der frühchristlichen Basilika bewahrt. Zu den Besonderheiten des Gotteshauses gehören die Medaillons der Päpste im Fries über den Säulen.