Feierliche Übernahme des Petrusamtes durch Papst Leo XIV.

Diener eurer Freude

 Diener eurer Freude  TED-020
23. Mai 2025

Vatikanstadt. Papst Leo XIV. hat am Sonntag, 18. Mai, offiziell sein Amt angetreten. Rund zweihunderttausend Menschen jubelten dem neuen Oberhirten der Weltkirche zu, als er zunächst mit dem offenen Papamobil über den Petersplatz und die Via della Conciliazione Richtung Engelsburg und wieder zurück fuhr.

Vor Beginn der Messe stieg Leo XIV. gemeinsam mit einigen Oberhäuptern der katholischen Ostkirchen zum Petrusgrab unter dem Hauptaltar des Petersdoms hinab. Von dort entnahmen Diakone das Pallium, den Fischerring und das Evangeliar für den Papst und trugen sie in Prozession durch die Basilika zum Altar auf den mit Blumen geschmückten Petersplatz. Während der Prozession sang die Schola im Wechsel mit den Anwesenden die feierliche Akklamation »Laudes Regiae«, die Huldigungsrufe auf Christus und Bittrufe an die Heiligen enthält.

Das Pallium ist eine weiße Wollstola mit schwarzen Kreuzen und symbolisiert das Hirtenamt des Papstes. Der Fischerring erinnert an den Apostel Petrus, der von Jesus den Auftrag erhielt, »Menschen zu fischen«, das heißt sie zum Glauben zu führen.

Nach dem Evangelium legte Kardinal Mario Zenari aus der Klasse der Kardinaldiakone und Apostolischer Nuntius in Syrien dem neuen Papst das Pallium auf die Schultern. Der kongolesische Kardinal Fridolin Ambongo Besungu aus der Ordnung der Kardinalpriester sprach anschließend ein Gebet, bevor der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle Leo XIV. den Fischerring ansteckte.

Zwölf repräsentativ für Stand und Herkunft ausgewählte Angehörige des Volkes Gottes versprachen anschließend in einem eigenen Ritus dem neuen Papst Gehorsam. Unter ihnen waren ein Ehepaar, zwei Jugendliche, die drei Kardinäle Frank Leo aus Kanada, Jaime Spengler aus Brasilien und John Ribat aus Papua-Neuguinea, der Bischof der peruanischen Diözese Callao, ein Priester, ein Diakon sowie Generaloberin Oonah O’Shea von den Schwestern von Notre Dame de Sion und Jesuitengeneral Arturo Sosa als Präsidenten der Weltverbände der Ordensoberen.

Am Eingang zum Atrium des Petersdoms hing während der Feier ein Wandteppich mit der Darstellung des wunderbaren Fischfangs. Die Lesungen der Messe wurden auf Spanisch und Englisch vorgetragen. Das Evangelium sangen Diakone auf Latein und, als Zeichen der Verbundenheit mit den Ostkirchen, auch auf Griechisch. Fürbitten wurden auf Arabisch, Französisch, Mandarin, Portugiesisch und Polnisch gesprochen.

Von anderen Schwesterkirchen und weiteren kirchlichen Gemeinschaften waren unter anderem der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios I., der griechisch-orthodoxe Jerusalemer Patriarch Theophilos, der armenisch-apostolische Patriarch Sahag II. Mashalian, der Patriarch der Assyrischen Kirche des Ostens Mar Awa III., Metropolit Nestor vom russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchat, der anglikanische Erzbischof von York Stephen Cottrell und Heinrich Bedford-Strohm als Vorsitzender des Zentralausschusses des Weltkirchenrats (ÖRK) sowie die Generalsekretärin des Lutherischen Weltbunds, Anne Burghardt, präsent.

Insgesamt nahmen mehr als 80 Vertreter aus anderen christlichen Kirchen an der Feier zur Amtseinführung des Papstes teil. Auf dem Petersplatz waren auch der Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinde Roms, Riccardo Di Segni, und mit ihm zwölf weitere Vertreter des Judentums sowie Vertreter des Islam und anderer Glaubensgemeinschaften anwesend.

Zahlreiche staatliche Delegationen aus aller Welt waren nach Rom gekommen, darunter der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Vizepräsident James David Vance und Außenminister Marco Rubio aus den Vereingten Staaten von Amerika, die peruanische Staatspräsidentin Dina Boluarte sowie Präsident Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni aus Italien.