Gedenkgottesdienst für Papst Franziskus auf dem Petersplatz und Heilig-Jahr-Feier der Teenager

Kostbarer Schatz der Barmherzigkeit

 Kostbarer Schatz der Barmherzigkeit  TED-017
02. Mai 2025

Vatikanstadt. Bei einem Trauergottesdienst hat Kardinal Pietro Parolin am Sonntag der Barmherzigkeit, 27. April, den verstorbenen Papst Franziskus als Zeugen einer Kirche gewürdigt, »die sich mit Zärtlichkeit den Verwundeten zuwendet«. Rund 200.000 Gläubige, darunter Zehntausende Jugendliche, waren am Tag nach der Beisetzung auf dem Petersplatz versammelt, um Abschied vom verstorbenen Papst zu nehmen.

Im Rahmen der Gedenkmesse bekräftigte der emeritierte Kardinalstaatssekretär das Vermächtnis von Franziskus. Dieser habe vor allem stets Got-tes Barmherzigkeit herausgestellt. »Es ist wichtig, dass wir diese von Papst Franziskus so eindringlich hervorgehobene Botschaft wie einen kostbaren Schatz bewahren«, betonte Kardinal Parolin. »Nur Barmherzigkeit heilt und schafft eine neue Welt, indem sie das Feuer des Miss-trauens, des Hasses und der Gewalt löscht: Das ist die großartige Lehre von Papst Franziskus.« Der Schmerz über den Tod von Papst Franziskus sei spürbar, sagte Parolin: »Der Hirte, den der Herr seinem Volk geschenkt hat, ist aus seinem irdischen Leben geschieden und hat uns verlassen.« Dennoch sei
auch die Freude der Auferstehung gegenwärtig.

Die Zehntausenden jungen Menschen waren nach Rom gekommen, weil für dieses Wochenende im Rahmen des Heiligen Jahres das Jubiläum der Teenager vorgesehen war. Ursprünglich sollte auch der italienische Jugendliche Carlo Acutis (1991-2006) heiliggesprochen werden. Nach dem Tod von Papst Franziskus wurde der Gottesdienst aber ausgesetzt.

Schon Stunden vor der Messe waren große Gruppen junger Menschen aus Europa und Übersee singend und betend Richtung Petersplatz gezogen. Die heilige Messe wurde in italienischer Sprache teils mit lateinischen Gesängen und einer Lesung auf Englisch gestaltet.

Das Vermächtnis von Franziskus, so Parolin in seiner Predigt weiter, dürfe nicht nur eine momentane Emotion bleiben. Menschen sollten ihre »Beziehungen nicht mehr nach berechnenden Kriterien oder blind vor Egoismus leben«, sondern sich dem Dialog öffnen und jene annehmen, »denen wir auf unserem Weg begegnen, und ihnen ihre Schwächen und Fehler vergeben«. Friede könne es nicht geben »ohne die Anerkennung des anderen, ohne Aufmerksamkeit für die Schwächsten«.

Nach dem Tod von Franziskus, der am Samstag in seiner Lieblingskirche Santa Maria Maggiore beigesetzt wurde, war der Got-tesdienst am Sonntag zugleich die zweite der neun vorgesehenen Trauermessen für den verstorbenen Papst. Zu ihr waren außerdem vor allem die Mitarbeiter der Vatikanstadt geladen. Ihnen dankte Parolin als bisheriger Kardinalstaatssekretär des Papstes für ihren Dienst, den sie täglich leisten. »Euch, uns alle, die ganze Welt schließt Papst Franziskus vom Himmel aus in seine Arme«, schloss Parolin.