Habemus Papam
Robertum Franciscum Prevost
qui sibi nomen imposuit LEONEM XIV

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08. Mai 2025

Robert Francis Prevost ist der neue Bischof von Rom. Als erster Papst aus den Vereinigten Staaten, Mitglied des Augustinerordens, ist er fast 70 Jahre alt und hat den Namen Leo XIV. gewählt. Zuvor war er Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Heute, am Donnerstag, 8. Mai, ist er um 18.07 Uhr zum 267. Papst der Geschichte gewählt worden.

Weißer Rauch verkündete der Welt, dass die 133 wahlberechtigten Kardinäle, die im Konklave in der Sixtinischen Kapelle versammelt waren, den Nachfolger Petri gewählt hatten.

Auf dem Petersplatz, wo sich bereits seit längerer Zeit eine große Menschenmenge versammelt hatte, brach in dem Moment, als der Rauch aufstieg, großer Jubel aus. Fahnen aus aller Welt wurden auf dem von Berninis Kolonnaden umrahmten Platz geschwungen, begleitet vom Applaus und den Freudenrufen zehntausender Menschen.

Dann begann das Warten – etwas mehr als eine Stunde. Um 19.12 Uhr trat Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti auf die Mittelloggia des Petersdoms und verkündete das Habemus Papam, gefolgt vom Namen des neuen Pontifex. Einige Minuten später, um 19.23 Uhr, erschien Leo XIV. sichtlich bewegt vor der jubelnden Menge.

In seinem ersten Grußwort gedachte der neue Bischof von Rom seines Vorgängers Franziskus und erinnerte an dessen Aufruf, „Brücken zu bauen – durch Dialog, durch Begegnung“. Es folgte ein Appell zur Versöhnung und die Einladung, gemeinsam als „geeinte Kirche“ unterwegs zu sein, „immer auf der Suche nach Frieden, nach Gerechtigkeit – stets bemüht, als Frauen und Männer zu wirken, die Jesu Christus treu sind, ohne Angst, das Evangelium zu verkünden, als Missionare.»

Zum Abschluss erteilte der Papst den Segen „Urbi et Orbi“ – der erste seines Pontifikats, der erste des neuen Nachfolgers Petri.


Robert Francis Prevost: eine Biografie des neuen Papstes


Der erste Papst aus den Vereinigten Staaten ist fast 70 Jahre alt. Er hat den Namen Leo XIV. gewählt. Zuvor war er Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe. Am Donnerstag, 8. Mai, ist er um 18.07 Uhr zum 267. Papst der Geschichte gewählt worden.

Als erster Augustiner auf dem Papstthron ist er nach Franziskus der zweite Papst aus Amerika. Im Gegensatz zu Jorge Mario Bergoglio stammt der 69-jährige Robert Francis Prevost jedoch aus dem Norden des Kontinents. Seit 2023 leitete er das Dikasterium für die Bischöfe und die Päpstliche Kommission für Lateinamerika, im gleichen Jahr erhob Papst Franziskus ihn zum Kardinal.

Der neue Bischof von Rom wurde am 14. September 1955 in Chicago, Illinois, geboren. Sein Vater, Louis Marius Prevost, ist französischer und italienischer Abstammung, die Mutter, Mildred Martínez, ist spanischer Abstammung. Er hat zwei Brüder, Louis Martín und John Joseph.

Prevost wuchs in den Vereinigten Staaten von Amerika auf, er lernte zunächst am Kleinen Seminar der Augustiner, danach an der Villanova University in Pennsylvania, wo er 1977 sein Examen in Mathematik und Philosophie ablegte. Am 1. September desselben Jahres begann er sein Noviziat in der Ordensgemeinschaft der Augustiner (OSA) in St. Louis in der Provinz „Mutter vom Guten Rat“ in Chicago. Am 2. September 1978 legte er seine erste Profess ab, am 29. August 1981 folgte die Ewige Profess.

Anschließend wurde er an der „Catholic Theological Union“ in Chicago ausgebildet und schloss sein Theologiestudium ab. Im Alter von 27 Jahren wurde er von seinen Oberen nach Rom geschickt, um an der Päpstlichen Universität Hl. Thomas von Aquin (Angelicum) Kirchenrecht zu studieren. In Rom wurde er am 19. Juni 1982 im Augustinerkolleg von Santa Monica durch den belgischen Erzbischof Jean Jadot, damals Pro-Präsident des Päpstlichen Sekretariats für die Nichtchristen (heute Dikasterium für den interreligiösen Dialog), zum Priester geweiht.

Prevost erwarb 1984 sein Lizenziat und wurde im folgenden Jahr, während er seine Promotion vorbereitete, in die Augustinermission in Chulucanas, Piura, Peru (1985-1986) entsandt. Im Jahr 1987 verteidigte er seine Doktorarbeit zum Thema „Die Rolle des Ortspriors des Augustinerordens“ und wurde zum Direktor für Berufungen und zum Missionsdirektor der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Olympia Fields, Illinois (USA), ernannt.

Im darauffolgenden Jahr begab er sich wieder nach Peru, in die Mission in Trujillo. Dort wirkte er als Leiter des gemeinsamen Ausbildungsprojekts für Augustiner-Aspiranten aus den Vikariaten Chulucanas, Iquitos und Apurímac. Elf Jahre lang war er Prior der Gemeinschaft (1988-1992), Ausbildungsleiter (1988-1998) und Lehrer der Professen (1992-1998), sowie in der Erzdiözese Trujillo Gerichtsvikar (1989-1998) und Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moraltheologie im Großen Seminar „San Carlos y San Marcelo“. Gleichzeitig war er mit der pastoralen Betreuung der Pfarrei „Unsere Liebe Frau, Mutter der Kirche“, später St. Rita (1988-1999), in den armen Randbezirken der Stadt betraut. Von 1992 bis 1999 war er auch Administrator der Pfarrei „Unsere Liebe Frau von Monserrat“, ebenfalls in Trujillo.

Führungsverantwortung im Orden


1999 wurde er zum Provinzialoberen der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Chicago gewählt, zweieinhalb Jahre später wählten ihn seine Mitbrüder auf dem Ordentlichen Generalkapitel des Augustinerordens zum Generalprior. 2007 wurde er für eine zweite Amtszeit bestätigt.

Im Oktober 2013 kehrte er in seine Augustinerprovinz in Chicago zurück, wo er Ausbildungsleiter im Augustinerkloster, Erster Rat und Provinzvikar war; diese Ämter hatte er inne, bis ihn Papst Franziskus am 3. November 2014 zum Apostolischen Administrator der peruanischen Diözese Chiclayo ernannte und als Titularbischof von Sufar zum Bischof ernannte. Er ergriff am 7. November im Beisein des Apostolischen Nuntius James Patrick Green Besitz von der Diözese und wurde gut einen Monat später, am 12. Dezember, dem Fest Unserer Lieben Frau von Guadalupe, in der Kathedrale Santa Maria zum Bischof geweiht.

Sein bischöfliches Motto lautet „In Illo uno unum“: Worte, die der heilige Augustinus in einer Predigt - der Auslegung von Psalm 127 - zitierte, um zu betonen, dass „wir Christen zwar viele sind, aber in dem einen Christus eins sind“.

Am 26. September 2015 wurde er Papst aus Argentinien zum Bischof von Chiclayo ernannt, im März 2018 zum zweiten Vizepräsidenten der peruanischen Bischofskonferenz gewählt, in der er auch Mitglied des Wirtschaftsrats und Vorsitzender der Kommission für Kultur und Bildung war.

Am 13. Juli 2019 wurde er von Franziskus in den Kreis der Mitglieder der Kongregation für den Klerus aufgenommen und im darauffolgenden Jahr zum Mitglied der Kongregation für die Bischöfe (21. November) berufen. Am 15. April 2020 ernannte ihn der Papst auch zum Apostolischen Administrator der peruanischen Diözese Callao.

Am 30. Januar 2023 berief ihn Franziskus als Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika nach Rom und ernannte ihn zum Erzbischof. Im Konsistorium vom 30. September desselben Jahres erhob er ihn schließlich zum Kardinal im Rang eines Kardinaldiakons und übertrug ihm als Titelkirche die Augustinerkirche in Rom, die der heiligen Monika geweiht ist. Prevost nahm sie am 28. Januar 2024 in Besitz. Als Leiter des Dikasteriums nahm er an den letzten Apostolischen Reisen von Papst Franziskus sowie an der ersten und zweiten Sitzung der 16. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode zur Synodalität teil, die vom 4. bis 29. Oktober 2023 bzw. vom 2. bis 27. Oktober 2024 in Rom stattfanden. Erfahrung in synodalen Versammlungen hatte er allerdings bereits in der Vergangenheit als Prior der Augustiner und Vertreter der Union der Generaloberen (UGS) gesammelt.

In der Zwischenzeit, am 4. Oktober 2023, wurde er von Franziskus zum Mitglied in verschiedenen Dikasterien berufen: für die Evangelisierung (Sektion für die Neuevangelisierung und die neuen Teilkirchen); für die Glaubenslehre; für die orientalischen Kirchen; für den Klerus; für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens; für Kultur und Bildung; für die Gesetzestexte; der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt.

Am 6. Februar 2025 schließlich erhob der argentinische Papst Prevost zum Kardinalbischof des suburbikarischen Bistums Albano.

Drei Tage später, am 9. Februar, feiert er auf dem Petersplatz die heilige Messe – unter dem Vorsitz von Papst Franziskus – zum Jubiläum der Streitkräfte, das zweite große Ereignis des Heiligen Jahres der Hoffnung.

Während des letzten Krankenhausaufenthalts seines Vorgängers im „Gemelli“-Krankenhaus leitete Prevost am 3. März auf dem Petersplatz den Rosenkranz für die Genesung von Franziskus.