
Vatikanstadt. Papst Franziskus ist am frühen Morgen des Ostermontags in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta verstorben – in großer Gelassenheit und ohne Leid, wie aus einer von Salvatore Cernuzio, Redakteur von Vatican News, am Dienstag, 22. April, veröffentlichten Re-konstruktion der letzten Lebensstunden des Heiligen Vaters hervorgeht. Diese seien geprägt gewesen von Ruhe, Dankbarkeit und einem letzten Kontakt mit den Gläubigen auf dem Petersplatz, der ihn tief bewegt habe.
»Danke, dass du mich zurück auf den Platz gebracht hast«: Diese Worte richtete der Papst am Ostersonntag an seinen persönlichen Gesundheitsassistenten Massimiliano Strappetti. Der Krankenpfleger hatte Franziskus nicht nur in früheren Krankheitsphasen begleitet, sondern ihm auch 2021 zur lebensrettenden Operation am Darm geraten. Seit 2022 war er als offizieller medizinischer Begleiter des Papstes Tag und Nacht an seiner Seite, auch während des 38-tägigen Krankenhausaufenthalts in der römischen Gemelli-Klinik vom 14. Februar bis zum 23. März.
»Glaubst du, ich kann das schaffen?«
Bereits am Karsamstag hatte Strappetti mit Franziskus den Weg im Petersdom geprobt, den dieser am Ostersonntag nehmen sollte, um sich zur Benediktionsloggia zu begeben. Am Sonntagmorgen – nach dem dort vollzogenen Segen »Urbi et orbi« – überraschte der Papst dann selbst seine engsten Mitarbeiter, als er sich entschloss, noch einmal in das Papamobil zu steigen. »Glaubst du, ich kann das schaffen?«, hatte er Strappetti zuvor gefragt. Die positive Antwort des langjährigen Begleiters habe dafür dann den Ausschlag gegeben.
Die Runde über den Petersplatz durch die Menschenmenge sei dann ein letzter, zutiefst symbolischer Moment gewesen: Der Papst, erschöpft, aber zufrieden, ließ sich von den versammelten Pilgern – anfangs zur Messe waren es 35.000, beim Segen dann 50.000 – feiern. Er umarmte, freilich nur noch mit seinem Blick, besonders die Kinder und ergriff die eine oder andere Hand. Es war die erste Ausfahrt auf dem Petersplatz nach seinem Krankenhausaufenthalt – und zugleich die letzte seines Pontifikats.
Rascher Tod
Am Nachmittag kehrte Franziskus in seine Wohnung zurück, ruhte sich aus und nahm dort auch eine Mahlzeit ein. Gegen 5.30 Uhr morgens seien dann erste Anzeichen eines plötzlichen Unwohlseins aufgetreten. Die anwesenden Betreuer hätten sofort reagiert. Der Papst soll eine Stunde später, noch bei Bewusstsein, ein letztes Mal Strappetti mit einer Geste verabschiedet haben, bevor er ins Koma fiel.
Der Tod des Heiligen Vaters sei kurz
darauf eingetreten – leise, rasch und ohne sichtbares Leiden, hätten jene berichtet, die an seiner Seite waren. Der Papst, der um seine Gesundheit stets größte Diskretion gewahrt hatte, habe an jenem Ostermontagmorgen einen friedlichen, fast plötzlichen Tod, ohne langes Leiden erlitten, so der Bericht von Vatican News.
Offizielle Bekanntgabe
des Ablebens
Offiziell bekanntgegeben wurde der Tod von Papst Franziskus am Ostermontag,
21. April, kurz vor 10 Uhr vom Kardinal-kämmerer der Heiligen Römischen Kirche, Kevin Farrell. Der Camerlengo wandte sich dazu in einer von den Vatikanmedien live übertragenen Botschaft aus der Kapelle der vatikanischen Casa Santa Marta mit folgenden Worten an die Welt. »Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben. Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, ins Haus des Vaters zurück-gekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst am Herrn und seiner Kirche gewidmet. Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, insbesondere zu-gunsten der Ärmsten und Ausgegrenzten. In großer Dankbarkeit für sein Beispiel als wahrer Jünger Jesu, des Herrn, empfehlen wir
die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des dreifaltigen Gottes.«
Als Todesursache erklärte der Direktor des Gesundheitsamtes des Vatikanstaats, Professor Andrea Arcangeli, Schlaganfall und irreversibles Herzversagen, wobei der Tod per EKG (Elektrokardio-Thanatographie) festgestellt wurde. Schon zuvor hatte der Papst unter anderem an einer akuten Insuffizienz der Atmungsorgane bei beidseitiger Lungenentzündung sowie Bluthochdruck und Diabetes Typ II gelitten.