Überwältigende Anteilnahme an der Trauerfeier für den verstorbenen Papst

Danke, Franziskus!

 Danke, Franziskus!  TED-017
02. Mai 2025

Vatikanstadt. Mit dem großen Requiem auf dem Petersplatz haben am Samstagvormittag, 26. April, Hunderttausende Menschen sowie Vertreter aus über 150 Staaten und mehr als 30 christlichen Kirchen Abschied von Papst Franziskus genommen. In seiner mehrfach von Applaus unterbrochenen Predigt erinnerte der 91-jährige Kardinaldekan Giovanni Battista Re an den Einsatz des verstorbenen Papstes für Frieden, Arme und Geflüchtete. Rund 250.000 Menschen nahmen an der Feier teil, unter ihnen 224 Kardinäle und 750 Bischöfe.

Vor Gästen wie US-Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Russlands Kultur-ministerin Olga Ljubimowa wie auch Vertretern mehrerer Nahoststaaten erinnerte Kardinal Re an Franziskus’ unaufhörliche Appelle, »in ehrlichen Verhandlungen mögliche Lösungen zu finden«.

»Die überwältigende Zuneigung und Anteilnahme« der vergangenen Tage zeigten, wie sehr Franziskus die Menschen berührt habe, so der Kardinaldekan. Schon im Morgengrauen hatten sich auf den Straßen zum Petersplatz lange Schlangen gebildet, ebenso auf dem Weg nach Santa Maria Maggiore, wo der Papst am Mittag beigesetzt werden sollte. Zur Messe unter blauem Himmel war nicht nur der Petersplatz gefüllt, sondern auch die 500 Meter lange Via della Conciliazione bis zum Tiber.

Vor Beginn der Messe konnten sich die Staatsgäste, darunter zwölf gekrönte Häupter, 52 Staatsoberhäupter und zahlreiche Regierungschefs, im Petersdom noch einmal vor dem Sarg von Franziskus verabschieden. Anschließend wurde der schlichte Holzsarg durch das mit einem Bild
des auferstandenen Christus geschmückte Hauptportal des Petersdoms auf den Petersplatz getragen. Auf den Sarg wurde ein aufgeschlagenes Evangelium gelegt.

Kardinaldekan Giovanni Battista Re wies darauf hin, dass Papst Franziskus seine Ansprachen und persönlichen Begegnungen mit den Worten zu beenden pflegte: »Vergesst nicht, für mich zu beten!« Der Kardinal fuhr fort: »Lieber Papst Franziskus, nun bitten wir dich, für uns zu beten und vom Himmel aus die Kirche, Rom und die ganze Welt zu segnen, so wie du es letzten Sonntag vom Balkon dieser Basilika aus getan hast, in einer letzten Umarmung mit dem ganzen Volk Gottes, aber auch im Geiste mit der gesamten Menschheit, die mit aufrichtigem Herzen nach der Wahrheit sucht und die Fackel der Hoffnung hochhält!«

Am Ende der Messe wurde der Sarg mit dem Ritus der Aussegnung verabschiedet. Dabei sangen rund 20 Patriarchen und Metropoliten der katholischen Ostkirchen Segensgebete auf Griechisch und Arabisch. In der Allerheiligenlitanei wurden auch die Namen der heiligen Päpste vom 1. bis zum 21. Jahrhundert genannt.

Als der Sarg mit dem Leichnam von Franziskus danach in den Petersdom getragen wurde, applaudierten die Hunderttausenden Teilnehmer am Gottesdienst als Zeichen der Zuneigung und des Respekts.

Aus der Welt der Ökumene waren unter anderen der orthodoxe Ökumenische Patriarch Bartholomaios, Metropolit Antonij
(Sevrjuk) als Außenamtsleiter des russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchats, der
anglikanische Erzbischof von York Stephen Cottrell, und Heinrich Bedford-Strohm als Vorsitzender des Zentralausschusses des Weltkirchenrats (ÖRK) präsent.

Auch der syrisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Ignatius Aphrem II., der Obers-te Patriarch und Katholikos aller Armenier, Karekin II., und der Patriarch der Assyrischen Kirche des Ostens, Mar Awa III., nahmen teil. Unter den insgesamt rund 85 Vertretern aus christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften war auch der frühere Wiener Bischof Andrej (Cilerdzic) für das serbisch-orthodoxe Patriarchat in Belgrad und der Präsident des Lutherischen Weltbunds, Henrik Stubkjaer.

Nach den Exequien wurde der Sarg mit dem Leichnam des verstorbenen 88-jährigen Papstes in einem offenen Papamobil durch die römische Innenstadt zur Basilika Santa Maria Maggiore unweit des römischen Hauptbahnhofs Termini überführt. Den Weg säumten nach Schätzung des Vatikans rund 150.000 Menschen. Viele applaudierten und warfen Blumen. Als Papst war Franziskus zugleich Bischof der Stadt Rom.

Eine ausführliche Dokumentation
und Berichterstattung über die
ereignisreichen Tage in Rom finden Sie
auf den Seiten 2 bis 7 und 16