· Vatikanstadt ·

Auf dem Petersplatz - die letzte Umarmung der Welt für den Papst.
Danach der Trauerzug nach Santa Maria Maggiore zur Beisetzung

Danke, Franziskus!

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26. April 2025

„Nun bitten wir dich, für uns zu beten und vom Himmel aus die Kirche zu segnen.“


„Und jetzt beginnen wir diesen Weg - Bischof und Volk -, den Weg der Kirche von Rom, die den Vorsitz in der Liebe führt gegenüber allen Kirchen.“
Diese Einladung, die Franziskus am Abend seiner Wahl am 13. März 2013 von der Benediktionsloggia des Petersdoms aussprach, geben den Bildern des heutigen Morgens ihre tiefste Bedeutung, als der weiße Trauerwagen den Sarg des Papstes durch die Straßen des Stadtzentrums fuhr, flankiert von der Menschenmenge, die sich hinter Absperrungen von St. Peter bis nach Santa Maria Maggiore versammelte.
Am Ende, wie schon am Anfang seines Pontifikats, wurde dieser erhoffte „Weg von Bischof und Volk“ sichtbar, den das „Heilige Volk Gottes“, wie es der Papst „vom Ende der Welt“ gern nannte, gemeinsam während der zwölf Jahre des Petrusdenstes von Bergoglio beschritten hatte.
150.000 Menschen – Römer, Gläubige aus aller Welt sowie Touristen, die sich in der Osterzeit in Rom aufhielten – kamen zu den 250.000 hinzu, die während der drei Tage der Aufbahrung des verstorbenen Papstes im Petersdom am Sarg gebetet hatten, und insbesondere zu den weiteren 250.000, die heute, am Samstag, den 26. April, an den bewegenden Exequien teilnahmen, die vom Kardinaldekan Re auf einem von warmem Frühlingslicht erhellten Petersplatz geleitet wurden.
In seiner Predigt hob der Kardinal den Primat der Barmherzigkeit und der Freude des Evangeliums im Pontifikat von Franziskus hervor und sprach im Namen aller seinen Dank aus: „Nun bitten wir dich, für uns zu beten und vom Himmel aus die Kirche, Rom und die ganze Welt zu segnen“.
Unter den Anwesenden in Berninis großer Umarmung fanden sich einfache und schlichte Menschen ebenso wie hochrangige Delegationen von Staats- und Regierungschefs, darunter auch die Präsidenten der Vereinigten Staaten und der Ukraine, Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj, die sich vor Beginn des Gottesdienstes im Petersdom begegneten und so eine Hoffnung auf Frieden eröffneten.
Wie bei den 47 internationalen Reisen von Franziskus standen unzählige Menschen entlang der sechs Kilometer langen Strecke, die der Wagen mit dem Sarg zurücklegte, bis er schließlich die Piazza Santa Maria Maggiore erreichte.
Dort, in der Basilika Liberiana, wurde der Sarg des Bischofs von Rom zur Ikone der Salus Populi Romani gebracht, gleichsam zu einem letzten Gruß Bergoglios an die Gottesmutter, bevor er in der ältesten Marienkirche der westlichen Christenheit beigesetzt wurde.