Liebe Brüder und Schwestern,
guten Tag!
Heute, am Palmsonntag, haben wir im Evangelium die Leidensgeschichte des Herrn nach Lukas gehört (vgl. Lk 22,14-23,56). Wir haben gehört, wie Jesus sich mehrfach an den Vater wendet: »Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen« (Lk 22,42). »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun« (Lk 23,34). »Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist« (Lk 23,46). Wehrlos und erniedrigt sahen wir ihn den Weg bis zum Kreuz gehen mit den Gefühlen und dem Herzen eines Kindes, das sich an den Hals seines Vaters klammert, schwach im Fleisch, aber stark in der vertrauensvollen Hingabe, bis er im Tod in den Armen des Vaters entschläft.
Die Liturgie lädt uns ein, diese Empfindungen zu betrachten und sie uns zu eigen zu machen. Wir alle haben Schmerzen, körperlicher oder seelischer Art, und der Glaube hilft uns, nicht zu verzweifeln, uns nicht in Bitterkeit zu verschließen, sondern uns diesen Gefühlen zu stellen, indem wir uns – wie Jesus – von der fürsorglichen und barmherzigen Umarmung des Vaters umfangen wissen.
Schwestern und Brüder, ich danke euch vielmals für eure Gebete. In diesem Moment körperlicher Schwäche helfen sie mir, die Nähe, das Mitgefühl und die Zärtlichkeit Gottes noch intensiver zu spüren. Auch ich bete für euch und bitte euch, gemeinsam mit mir dem Herrn alle Leidenden anzuvertrauen, besonders jene, die von Krieg, Armut oder Naturkatastrophen betroffen sind. Möge Gott insbesondere die Opfer des Einsturzes eines Lokals in Santo Domingo in seinen Frieden aufnehmen und ihre Angehörigen trösten.
Am 15. April jährt sich zum zweiten Mal der traurige Beginn des Konflikts im Sudan, mit Tausenden Toten und Millionen Familien, die gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen. Das Leiden der Kinder, Frauen und der Schutzlosen schreit zum Himmel und fleht uns an, zu handeln. Ich erneuere meinen Appell an alle Beteiligten, der Gewalt ein Ende zu setzen und den Weg des Dialogs einzuschlagen, und ich appelliere erneut an die internationale Gemeinschaft, damit es nicht an der lebensnotwendigen Hilfe für die Bevölkerung fehlt.
Und wir denken auch an den Libanon, wo vor fünfzig Jahren der tragische Bürgerkrieg begann: Möge das Land mit Gottes Hilfe in Frieden und Wohlstand leben können.
Möge endlich Frieden einkehren in der gemarterten Ukraine, in Palästina, Israel, in der Demokratischen Republik Kongo, in Myanmar, im Südsudan.
Maria, die Schmerzensmutter, erbitte uns diese Gnade und helfe uns, die Karwoche im Glauben zu leben.