Am Abend beim Rosenkranzgebet auf dem Petersplatz haben wir die Stimme des Paps-tes vernommen. Eine schwache, angestrengte Stimme, die dankt und segnet.
In einem Augenblick, in dem alle schreien und die Stimme erheben, mit immer aggressiveren Posen und Tönen die Muskeln zeigen, auch an den entscheidenden Orten der Politik und der Diplomatie, »erhebt« oder besser gesagt »senkt« sich die Stimme eines Papstes, der schwach und krank ist, sich aber um die anderen sorgt und der, sobald er kann, als Erstes den Pfarrer von Gaza anruft, um seine Nähe spüren zu lassen.
Vielleicht ist dieser Weg der Demut der erste Schritt, der auf den Weg zum Frieden führt: sich selbst zu entäußern, um sich den anderen hinzuschenken. Das ist der Stil des Papstes, der Stil des Christen und im Grunde der Stil Gottes. Wie es berichtet wird in der berühmten Episode der vielsagenden Stille, in der die
Erscheinung des Herrn auf dem
Berg Horeb vor Elija vor sich
geht, als Gott dem Propheten erscheint, und dies nicht »im Feuer« oder »im Erdbeben«, sondern durch ein »sanftes, leises Säuseln«.
Andrea Monda