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Bilateralen Treffen zwischen der italienischen Regierung und dem Vatikan

Hoffnung auf gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine und in Gaza

 Hoffnung auf gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine und in Gaza  TED-007
21. Februar 2025

Vatikanstadt/Rom. Bei einem bilateralen Treffen zwischen hochrangigen Vertretern der Republik Italien und dem Vatikan anlässlich des Jahrestags der Lateranverträge hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Donnerstagabend, 13. Februar, in Rom eindringlich vor einer Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung aus Gaza gewarnt. »Keine Deportationen – das ist ein fundamentaler Punkt«, betonte der Kardinal am Rande der Feierstunde im Palazzo Borromeo. »Die Nachbarländer sind nicht bereit, diese Situation aufzufangen. Wir haben beispielsweise König Abdullah von Jordanien gehört, der dies entschieden abgelehnt hat.«

Parolin hob hervor, dass eine langfristige Lösung nur durch die Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung erreicht werden könne. »Das würde den Menschen in der Region Hoffnung geben«, erklärte er. Auch der italienische Außenminister Antonio Tajani äußerte sich vorsichtig optimistisch und betonte, dass es derzeit »einige positive Signale« gebe, um eine Stabilisierung der Waffenruhe zu erreichen. »Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um den Frieden zu festigen und hoffen, dass alle Geiseln freigelassen werden.«

Auch die Lage in der Ukraine war Thema des Treffens, insbesondere im Hinblick auf die jüngsten diplomatischen Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Parolin betonte die Notwendigkeit eines »gerechten Friedens«: »Es gibt zahlreiche Entwicklungen und Signale, doch wir hoffen, dass sie sich konkretisieren. Frieden kann nur dann nachhaltig sein, wenn er gerecht ist, alle beteiligten Akteure einbezieht und sich an die Prinzipien des Völkerrechts und die Resolutionen der Vereinten Nationen hält«, so der Kardinal.

Tajani fügte hinzu, dass eine diplomatische Lösung nur unter Einbeziehung der Europäischen Union und der ukrainischen Regierung möglich sei. »Die EU und Kyiv müssen an den Verhandlungen beteiligt sein«, stellte der italienische Außenminister klar.

Neben den internationalen Krisenherden wurde auch die Frage der Migration angesprochen. Parolin lobte die Bemühungen der Kirche in Italien, Migranten aufzunehmen und zu integrieren, betonte jedoch, dass regionale Kooperationsabkommen notwendig seien. »Die Kirche tut sehr viel, aber es braucht Protokolle der Zusammenarbeit auf regionaler Ebene«, erklärte er.

Nicht thematisiert wurde hingegen die kürzlich in der Toskana verabschiedete Regelung zur Suizidbeihilfe, die in Italien für Kontroversen sorgt. Tajani deutete jedoch an, dass die Regierung das Gesetz möglicherweise anfechten könnte. »Es ist eine nationale und keine regionale Kompetenz. Wir werden darüber sprechen, aber es erscheint mir widersprüchlich, dass manche gegen Autonomie sind, aber dann regionale Gesetze zu diesem Thema verabschieden wollen«, so der Außenminister.

Das Treffen, an dem auch Italiens Präsident Sergio Mattarella und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teilnahmen, unterstrich die enge Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und Italien – vor allem in Fragen der internationalen Politik, Menschenrechte und sozialen Gerechtigkeit.

(Mario Galgano und Alessandro Guarasci, Vatican News)