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Das Sozialzentrum für Kinder »Niña Carolina« in El Salvador

Einsatz für ein besseres Leben

 Einsatz für ein besseres Leben  TED-003
24. Januar 2025

Seit 25 Jahren betreibt die Kongregation der Franziskanerinnen von der Unbefleckten Jungfrau Maria in Ciudad Delgado, einer von Armut und Prekarität geprägten Stadt in der Metropolregion San Salvador, das Sozialzentrum »Niña Carolina«, wo über 100 Kinder kostenlos Schulbildung, Gesundheitsfürsorge und Nahrung erhalten können. Sie tun dies in Übereinstimmung mit den Grundsätzen ihrer Identität als »Franziskanische Schwestern« in den bedürftigsten Gegenden.

El Salvador hat in der Vergangenheit eine Zeit der Gewalt erlebt, unter der auch die Kinder zu leiden hatten. Es führte die Liste der Länder mit einer der höchsten Mordraten Lateinamerikas an, was mit dem Bürgerkrieg der 1970-er bis 1990-er Jahre zusammenhängt. Dieser Kontext veranlasste 1998 die Franziskanerinnen von der Unbefleckten Jungfrau Maria das Sozialzentrum »Niña Carolina« zu gründen, benannt nach ihrer Gründerin, der seligen Maria Josefa Karolina Brader. Das Projekt ist Teil der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Ciudad Delgado und soll vor allem Eltern helfen, die aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht in der Lage sind, für ihre Kinder zu sorgen.

»Der Dienst ist völlig kostenlos und das Beste für sie, vor allem wegen des Ernährungsprogramms, das wir haben«, erklärt Schwester Brenda Chacón, die für die Buchhaltung des Zentrums verantwortlich und auch in der Pfarreiseelsorge tätig ist. Das Aufnahmeverfahren für die Kinder ist sehr einfach. »Die einzige Voraussetzung ist, dass sie zur entsprechenden Altersgruppe gehören«, fährt Schwester Brenda fort, »und wenn sie aus gefährdeten Gebieten kommen, wird der Zugang erleichtert, und auch der wirtschaftliche Aspekt wird berücksichtigt, vor allem um bedürftigen Familien zu helfen, denn das ist das Ziel des Kindergartens.«

Derzeit kommen 105 Kinder im Alter von einem bis sieben Jahren pro Tag, der um 7.00 Uhr morgens beginnt und um 16.30 Uhr endet. In der Einrichtung werden sie von Erzieherinnen und Lehrerinnen betreut. Auch Schwester Josefa Castillo, Verantwortliche der Fraternität und Leiterin des Kindergartens, Schwester María Esther Álvarez Obregón, die die Erzieherinnen auch seelsorgerisch unterstützt, und schließlich Schwester Brenda sind dort tätig.

Getreu dem Vermächtnis ihrer aus der Schweiz stammenden Gründerin unterstützen die Franziskanerinnen von der Unbefleckten Jungfrau Maria durch diese Arbeit, die Teil der Sozial- und Bildungspastoral der Kongregation ist, auch die Frauen, indem sie ihnen Arbeitsbereiche zur Verfügung stellen, ihnen beim Zugang zur staatlichen Ausbildung behilflich sind und die Initiativen von alleinstehenden Müttern als Kleinunternehmerinnen unterstützen.

»Derzeit wird unsere Infrastruktur verbessert, und wir freuen uns, unseren lieben Kindern einen sicheren und angemessenen Ort sowie Räume zum Lernen und Spielen bieten zu können, damit sie das Beste haben«, betont Schwes-ter Brenda und würdigt den wertvollen Beitrag von Einrichtungen wie der LACA Foundation (Latin American Community Assistance Foundation) und der Generalleitung der Kongregation, die das Zentrum finanziell unterstützt haben.

In 25 Jahren haben mehr als 2.500 Kinder von den Diensten des Sozialzentrums »Niña Carolina« profitiert. Für die Kongregation ist dieser Einsatz die Mühe wert, weil die Arbeit den Menschen, die jeden Tag dafür kämpfen, ihre Realität zu verändern, Hoffnung gibt. Den Schwestern ist klar, dass die Arbeit für Kinder eine Option ist, die alle Anstrengungen und Opfer verdient, denn dies hat ihnen auch ihre Gründerin vermittelt, die als Kind den Schmerz über den Verlust ihres Vaters erlebt hatte: Als sie noch ein kleines Kind war, wanderte ihr Vater nach Amerika aus, mit der Absicht, später Frau und Kind nachzuholen. Aber er meldete sich nie wieder und galt seit 1888 als verschollen.

#sistersproject

Von Yamile Adriana López Rodríguez