Vatikanstadt. Am 8. November empfing Papst Franziskus eine Gruppe von ehrenamtlichen Helfern und Obdachlosen, die sich normalerweise im Erzbischöflichen Palais in Wien trifft. Bei der Audienz hatten sie die Gelegenheit, dem Papst die Gemeinschaft und ihre Arbeit vorzustellen, die auch darin besteht, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen zu bauen. Papst Franziskus begann seine Grußworte auf Deutsch mit »Guten Morgen!« und fuhr dann auf Italienisch fort:
Danke für euer Kommen. Normalerweise trefft ihr euch im Erzbischöflichen Palais in Wien – grüßt mir bitte Kardinal Schönborn –, heute freue ich mich, euch hier begrüßen zu dürfen.
Ihr kommt aus ganz unterschiedlichen Ländern, gehört verschiedenen religiösen Bekenntnissen an und habt je eigene Lebens-erfahrungen, oft auch schwere Schicksalsschläge, hinter euch. Aber eines vereint uns alle – wir sind Brüder und Schwestern, wir sind Kinder eines einzigen Vaters. Das vereint uns alle. Und ich freue mich sehr, dass das in eurer Gemeinschaft auch ganz konkret spürbar wird, wenn ihr füreinander da seid und bei euren Treffen das, was ein jeder beitragen kann, miteinander teilt. Denn es ist ja nicht so, dass einige nur geben und andere nur empfangen: alle sind wir Gebende und Empfangende, alle bedürfen wir einander und sind wir berufen, einander zu bereichern. Und denken wir daran: Das geschieht nicht nur durch materielle Gaben, sondern auch durch »nur ein Lächeln, eine Geste der Freundschaft, einen geschwisterlichen Blick, ein aufrichtiges Zuhören, einen kostenlosen Dienst« (Spes non confundit. Verkündigungsbulle des Heiligen Jahres 2025, 18).
In einem solchen Moment tun wir das, was der Herr uns aufgetragen hat, nämlich einander zu lieben, wie Er uns geliebt hat! Danken wir Gott für das Geschenk seiner Liebe, die uns auch durch die guten Menschen um uns herum zuteilwird. Der Herr liebt uns über alle Grenzen und Schwierigkeiten hinweg. Jeder ist in seinen Augen einzigartig und er vergisst uns niemals. Bemühen wir uns als Brüder und Schwestern stets darum, unser Leben zu einem Geschenk für die Anderen zu machen.
Nochmals vielen Dank für diese Begegnung und für all das, was ihr gemeinsam tut. Ich bete für euch, ich segne euch.
Beten wir jetzt alle gemeinsam eine Minute in Stille…
[Abschließend sagte er wieder auf Deutsch:] »Gott segne uns alle!«