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Einzigartiges KI-Projekt zur Vatikanbasilika

»Digitaler Zwilling« des Petersdoms vorgestellt

 »Digitaler Zwilling« des Petersdoms vorgestellt  TED-046
15. November 2024

Vatikanstadt. Der Petersdom ist künftig über seinen »digitalen Zwilling« weltweit »zugänglich«. Der Vatikan und das Unternehmen Microsoft setzten im Vorfeld des Heiligen Jahres 2025 ein KI-gestütztes Projekt um – das erste dieser Art und in dieser Größenordnung, betonten Kardinal Mauro Gambetti und Microsoft-Chef Brad Smith am Montag, 11. November, vor Journalisten in Rom.

Zugleich wurde eine interaktive Website (demächst online unter virtual.basilicasanpietro.va) vorgestellt, über die das größte Got-teshaus der Welt auf Basis von 400.000 mithilfe Künstlicher Intelligenz verbundenen Fotos erkundet werden kann. Ebenso wurden für die Papstbasilika zwei immersive Ausstellungen mit dem Titel »Petros Eni« (»Petrus ist hier«) kreiert, die auch neue (kunst-)historische Erkenntnisse ermöglichen sollen.

»Wir wollen mit dem Projekt dank der digitalen Technologie die Geschichte, Kunst und Spiritualität, die die Basilika weltweit einzigartig macht, für die Menschen heute erfahrbar machen«, sagte Kardinal Gambetti, der Erzpriester von St. Peter im Vatikan. »Wenn die Menschen, die die Basilika betreten, das Geheimnis, das sie inspiriert hat und ausstrahlt, irgendwie verstehen, ist unsere Mission erfüllt«, sagte Gambetti.

Lob von Papst Franziskus

Der Papst empfing die für die KI-Initiative »Digitale Erkundung des Petersdoms« verantwortliche Projektgruppe am Montag, 11. November, in Audienz (Foto rechts) und würdigte ihre Arbeit. »Ich war neulich dort, um nachzusehen. Es ist wunderbar, was sie tun«, sagte er bei der Begegnung. Der Petersdom als »Haus des Gebets für alle Völker« müsse auch mit modernsten Technologien bewahrt werden, sowohl im spirituellen als auch im materiellen Sinne, so der Papst.

Zugleich mahnte er zum verantwortlichen Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Sie solle nicht nur »gut funktionieren«, sondern den Petersdom für alle zum lebendigen Ort des Glaubens machen, »ein gastfreundliches Zuhause, ein Ort der Begegnung mit Gott und den Menschen«, in dem sich jeder willkommen fühle. »Diejenigen, die glauben, und diejenigen, die den Glauben suchen; diejenigen, die kommen, um die vielen künstlerischen Schönheiten Roms zu betrachten, und diejenigen, die seine kulturellen Besonderheiten entschlüsseln wollen«, sagte der Papst.

Franziskus erinnerte daran, dass die Basilika über dem Grab des Apostels Petrus erbaut wurde, den Christus zu seinem Stellvertreter auf Erden berufen habe. Die Techniker sollten mit ihrer Arbeit das Bewusstsein der Menschen für diesen heiligen Ort fördern, sagte Franziskus. Die Künstler, Bildhauer und Architekten früherer Jahrhunderte hätten das mit den besten Technologien ihrer Zeit »wunderbar gemacht«. Jedes neue Projekt müsse die gleiche Absicht verfolgen, forderte der Papst.