Vatikanstadt. Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, den Wert einer funktionierenden Stromversorgung nicht zu unterschätzen. »Es ist kein Zufall, dass während Kriegen als ers-tes die Energie-Infrastruktur in den Städten angegriffen wird, da dies direkte Auswirkungen auf das Leben der Familien hat und die Moral der Menschen untergräbt«, sagte er am Samstag, 31. August, bei einer Audienz für Führungskräfte und Angestellte des Energieversorgers Terna.
Der zentrale Verwalter und Betreiber des italienischen Stromnetzes trage eine große Verantwortung für die Lebensqualität der Menschen und das Überleben auf dem Planeten, hob Franziskus hervor. Als das Unternehmen vor Jahrzehnten »auch Licht in die Häuser der Armen« brachte, seien die Strom-masten mit Applaus begrüßt worden, wie ein großes Geschenk. Viele beteten zum Dank für das »Wunder«, das ihr Leben verbesserte, ihren Kindern ermöglichte, besser zu lernen und allen, in heißem Wasser zu baden, so der Papst. »Auch heute noch kann man in manchen Dörfern in Afrika und Asien abends Gruppen junger Menschen beobachten, die unter den wenigen Straßenlaternen lernen, weil es zu Hause keinen Strom gibt.«
Zudem würdigte Franziskus, dass sich das Unternehmen für mehr saubere Energie auf Basis erneuerbarer Quellen einsetze. »Tatsächlich gibt es viel schmutzige Energie auf dem Planeten, natürlich aufgrund zu vieler fossiler und nicht erneuerbarer Quellen, aber auch schmutzig durch Ungerechtigkeit, durch Kriege, die durch Energiehunger angeheizt werden.« Ebenso prangerte er ungerechte Arbeitsbeziehungen, die Konzentration enormer Gewinne in wenigen Händen sowie untragbare Arbeitsrhythmen an. »Gute Energie ist nicht nur eine technologische Frage: Produktion und Konsum müssen zunehmend gerechter und integrativer werden«, forderte Franziskus.
Dafür, dass man beim Betreten eines Zimmers wie selbstverständlich das Licht einschalten könne, sollte man dankbar sein, sagte der Papst. Diese Leistung resultiere aus der Intelligenz und dem Einsatz der Unternehmensmitarbeiter. Ebenso erinnerte er an die Menschen, die bei der Arbeit an der Energie-Infrastruktur getötet werden.