»Instrumentum laboris« zur Weltbischofssynode im Vatikan veröffentlicht

 »Instrumentum laboris« zur Weltbischofssynode im Vatikan veröffentlicht  TED-028
12. Juli 2024

Vatikanstadt. Der Vatikan hat am Dienstag, 9. Juli, im Rahmen einer Pressekonferenz den Grundlagentext für die 16. Ordentliche Vollversammlung der Weltbischofssynode vorgestellt, die vom 2. bis 27. Oktober 2024 im Vatikan stattfinden wird. Das »Instrumentum laboris« (IL) behandelt die Frage, wie eine missionarische und synodale Kirche aufgebaut werden kann. Es fasst die Ergebnisse der Synodenvollversammlung, die im Oktober vergangenen Jahres abgehalten wurde, und weiterer Treffen zusammen. Das Arbeitspapier der Synode will keine vorgefertigten Antworten vorlegen, sondern »Hinweise und Vorschläge« für die Entwicklung der Kirche in der Zukunft geben.

Das Dokument ist in fünf Abschnitte unterteilt: Einleitung, Grundlagen und drei zentrale Teile. Die Einleitung erinnert an den bisher zurückgelegten Weg und hebt das durch die »synodale Methodik« Erreichte hervor. Im Abschnitt »Grundlagen« wird die Synodalität als »Weg der Umkehr und Reform« aufgezeigt. Besondere Erwähnung finden dabei die Einheit in einer von Konflikten zerrissenen Welt sowie die Rolle der Frau in der Kirche. Frauen sollen dem Arbeitspapier zufolge in allen Bereichen des kirchlichen Lebens stärker gewürdigt werden, ihre Beteiligung an Entscheidungsprozessen und verantwortlichen Positionen soll erhöht werden.

Teil I des Dokuments behandelt die Beziehung des Gläubigen zu Gott, zu den Brüdern und Schwestern im Glauben und zwischen den Ortskirchen. Es schlägt vor, neue Dienste wie den des »Zuhörens und Begleitens« einzuführen. Teil II befasst sich mit Ausbildungswegen und gemeinschaftlicher Unterscheidung, um angemessene Entscheidungen in der Kirche zu ermöglichen. Eine Kultur der Transparenz und Rechenschaftspflicht wird als wesentliche Grundlage für das gegenseitige Vertrauen und den gemeinsamen Sendungsauftrag hervorgehoben.

Teil III des »Instrumentum laboris« analysiert Orte des Dialogs innerhalb der Kirche, mit anderen Kirchen und Religionen sowie mit der Gesellschaft. Es fordert die Überwindung eines statischen und pyramidalen Kirchenbildes zugunsten der Anerkennung innerer Vielfalt und Pluralität.

Das Dokument betont die Bedeutung der Rechenschaftspflicht und Transparenz insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit Missbrauchsfällen. Die Kirche sei aufgerufen, jährlich über die Verwaltung ihrer Ressourcen und die Erfüllung ihrer Sendung zu berichten.

Abschließend wird auf das Heilige Jahr 2025 hingewiesen, das kurz nach der Vollversammlung beginnen wird. Der Weg der Weltsynode soll als »Pilgerweg der Hoffnung« fortgesetzt werden, um die tiefen Wunden der Zeit zu heilen. Alle Vorschläge und Maßnahmen sollen daran gemessen werden, was die Kirche zur Heilung dieser Wunden beitragen kann.