Vatikanstadt. Wer auf Kosten anderer zu Macht und Reichtum kommen will, unterliegt nach Worten von Papst Franziskus einer »traurigen Illusion«: »Das Glück erlangt man nicht, indem man das Recht und die Würde anderer mit Füßen tritt«, erklärt er in seiner am 13. Juni veröffentlichten Botschaft zum diesjährigen Welttag der Armen. »Die durch Kriege verursachte Gewalt zeigt deutlich, wie viel Anmaßung diejenigen bewegt, die sich vor den Menschen für mächtig halten, während sie in den Augen Gottes erbärmlich sind«, so der Papst. »Wie viele neue Arme verursacht diese schlechte, mit Waffen gemachte Politik, wie viele unschuldige Opfer!«
Den achten Welttag der Armen begeht die Kirche am kommenden 17. November. Die Botschaft des Papstes wird stets mehrere Monate im Voraus veröffentlicht. Der Welttag steht 2024 unter dem Thema »Das Gebet des Armen steigt zu Gott empor«, das Zitat stammt dem Buch Jesus Sirach. »Wir sind aufgerufen … in die Fußstapfen Jesu zu treten, der der Erste war, der sich mit den Letzten solidarisierte«, erklärt Franziskus.
Man könne von den Armen viel lernen, »denn in einer Kultur, die den Reichtum an die erste Stelle gesetzt hat und die Würde der Menschen oft auf dem Altar der materiellen Güter opfert, rudern sie gegen den Strom und weisen darauf hin, dass das Wesentliche im Leben etwas ganz anderes ist«, so der Papst.
Die schlimmste Diskriminierung für die Armen sei der Mangel an geistlicher Zuwendung, so der Papst. »Die riesige Mehrheit der Armen ist besonders offen für den Glauben; sie brauchen Gott, und wir dürfen es nicht unterlassen, ihnen seine Freundschaft, seinen Segen, sein Wort, die Feier der Sakramente anzubieten«, betont Franziskus.