Papst ruft Diplomaten in Ausbildung zur Förderung des Dialogs auf

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat am 7. Juni die Leitung und 35 Studenten der Päpstlichen Diplomatenakademie empfangen, an der seit mehr als drei Jahrhunderten die Diplomaten des Heiligen Stuhls ausgebildet werden. Bei der Vorstellung der Gemeinschaft ging der Präsident, Erzbischof Salvatore Pennacchio, besonders auf die 14 Studenten ein, die nach Abschluss ihrer akademischen Ausbildung in den kommenden Monaten das Missionsjahr beginnen werden. Nachdem der Papst sich nach den Zielorten der Studenten erkundigt hatte, erinnerte er an den Sinn des von ihm gewünschten Missionsjahres: Die zukünftigen Diplomaten des Heiligen Stuhls sollten so lernen, dem Volk Gottes nahe zu sein, insbesondere in entfernten Missionsländern. Dies komme nicht nur ihrer seelsorgerlichen Praxis zugute, sondern sei auch ein starkes Gegenmittel gegen die geistliche Weltlichkeit, ein Risiko, dem sie im diplomatischen Dienst ausgesetzt sein könnten. Franziskus riet allen das nach wie vor aktuelle Apostolische Schreiben Evangelii nuntiandi seines Vorgängers Paul VI. zur intensiven Lektüre mitzunehmen.

Im Laufe des Gesprächs, das durch einige Fragen der Teilnehmer angeregt wurde, erklärte Franziskus, was die Eigenschaften eines Diplomaten seien, der dazu berufen ist, ihn in den Ortskirchen und der Völkerfamilie zu vertreten: Neben der zu Beginn des Treffens beschriebenen Nähe sei es die Klugheit, die diese notwendige wie schwierige Aufgabe erfordere, stets begleitet von Frömmigkeit, das heißt einer intensiven Beziehung zum Herrn. Zu den angesprochenen Themen gehörte auch ein Hinweis auf den Kontext des »Weltkriegs in Stücken«, auch in Europa. Der Papst erinnerte an die Arbeit der vielen Apostolischen Nuntien in den Kriegsgebieten, die den Dialog zwischen den Konfliktparteien fördern und die Opfer nach den Grundsätzen des humanitären Völkerrechts verteidigten. Die anschließenden Fragen erlaubten es dem Heiligen Vater, auf die Fähigkeiten zurückzukommen, die künftige päpstliche Diplomaten während ihrer Ausbildungsjahre in Rom kultivieren sollten. So sollten sie stets auch barmherzige Seelsorger sein. Nach der Bitte, im Gebet an ihn zu denken, schloss der Papst das Treffen mit dem Segen und einer persönlichen Begegnung mit den Anwesenden.

(Orig. ital. in O.R. 7.6.2024)