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Schwester Wakim unterrichtet im Libanon

Die Menschen brauchen gebildete Ordensschwestern

 Die Menschen brauchen gebildete Ordensschwestern  TED-022
31. Mai 2024

Susanne Wakim ist eine der zahlreichen Ordensschwes-tern, die an den katholischen Universitäten im Libanon lehren. Sie unterrichtet Philosophie an vier Universitäten, ihre Studenten sind unterschiedlichen Glaubens, auch Muslime sind darunter. Sie ist eine Expertin für das anthropologische und philosophische Denken von Papst Benedikt XVI. Ihre Studie zu diesem Thema ist die erste, die in arabischer Sprache geschrieben wurde.

Nach der Reaktion auf ihre Vorlesungen gefragt, antwortet Sr. Wakim, dass die Studenten nach einer ihrer ersten Vorlesungen sagten: »Dank Ihnen, Schwester, verstehen wir die Philosophie zum ersten Mal.« Sie fährt fort: »Einige Studenten aus anderen Gruppen stehen sogar an den Fenstern des Hörsaals, um meinen Vorlesungen zuzuhören, wie im Fall der Vorlesung über Christus in der Philosophie.« Und im Gespräch mit Radio Vatikan/ Vatican News ergänzt sie, dass sie ihnen natürlich erlaubt, den Saal für die Vorlesungen zu betreten.

Sr. Wakim unterrichtet seit 2021. Sie habe ein Herz für die Mission, sagt sie, und wolle etwas Gutes für die Kirche tun. »Ich möchte auch zur Ausbildung zukünftiger Priester beitragen, da ich die Gelegenheit hatte, Seminaristen in der maronitischen Kirche zu unterrichten.« Sie ist sehr beschäftigt, da sie derzeit zwei Vollzeitjobs hat. In den letzten drei Jahren hat sie vier wissenschaftliche Publikationen verfasst. Sie befassen sich unter anderem mit der Frage des Ethikunterrichts an Universitäten.

Die Schwester betont, dass es heute wichtig sei, zu lesen und zu studieren, sich zu bilden. »Ich ermutige auch die jüngeren Schwestern, ihre Interessen weiterzuentwickeln und ihren Horizont zu erweitern, denn die Menschen brauchen gebildete Ordensschwestern.« Und »wir dürfen uns nicht nur auf unsere religiösen Pflichten konzentrieren, wir sind heute in Kontakt mit vielen gebildeten Menschen, deshalb ist es wichtig, auch im Bereich unserer Bildung zu wachsen«. Dadurch verändere sich auch das Image der Ordenskongregation. Als sie einen ihrer Artikel zur Veröffentlichung eingereicht habe, habe jemand sie gefragt, wer das lesen würde. »Heute lesen wir zu wenig und bilden uns zu wenig, oft aus reiner Faulheit«, fügt sie im Interview hinzu.

Sr. Susanne spricht Arabisch und Englisch, gerade lernt sie außerdem Italienisch. Für ihre Arbeit hat sie sich Griechisch und Syrisch angeeignet. In ihrer Familie wird auch Aramäisch gesprochen. »Die größte Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen all meinen Aufgaben zu finden«, gesteht sie. Sie gehört zu den Basilianischen Salvatorianerinnen von Unserer Lieben Frau von der Verkündigung und unterrichtet an der Universität des Heiligen Geistes in Kaslik, an der Universität St. Joseph in Beirut, an der Antoniner-Universität in Baabda und am »St. Paul Institute of Philosophy and Theology« in Harissa, Libanon. Darüber hinaus unterrichtet sie auch an der Oberschule »Unsere Liebe Frau von der Befreiung« in Hadat, die von ihrer Kongregation geleitet wird.

#sistersproject

Von Don Paweł Rytel-Andrianik und Tomasz Zielenkiewicz