· Vatikanstadt ·

Papst Franziskus am Runden Tisch mit Kindern zum Thema »Generation Zukunft«

Träume müssen Wirklichkeit werden können

 Träume  müssen Wirklichkeit werden können  TED-020
17. Mai 2024

Vatikanstadt. Im Rahmen der Tagung »#beHuman« fanden am Samstagnachmittag, 11. Mai, Diskussionen an insgesamt zwölf Runden Tischen statt. In der Synodenaula moderierte der Airbus-Kapitän und Publizist Aldo Cagnoli gemeinsam mit P. Enzo Fortunato den Runden Tisch zum Thema »Kinder: Generation Zukunft«. Es gehe darum, so Cagnoli, die Aufforderung des Papstes mit Leben zu füllen, dass man zunächst einmal den Kindern zuhören müsse. Neben anderen Beiträgen berichteten Jodi Williams, Friedensnobelpreisträgerin für ihren Einsatz gegen Antipersonenminen (1997), und die ehemalige Leiterin des Päpstlichen Kinderkrankenhauses, Mariella Enoc, über Initiativen zugunsten der Gesundheit von Kindern.

Die Arbeiten waren bereits seit einer knappen Stunde im Gang, als der Papst um kurz vor
17 Uhr in die Aula kam. Später kamen dann auch die Kinder hinzu, mit denen der Papst einen Dialog begann. Er fragte sie zuerst: »Was bedeutet für dich Glück?«, worauf er spontane Antworten erhielt, von »Frieden« über »Einheit« bis hin zu einem »Ich habe dich lieb«. Einigkeit bestand darüber, dass man Glück nicht kaufen könne. Eine weitere Antwort, nämlich in Kontakt mit Gott zu sein, veranlasste den Papst zu einer Gegenfrage, nämlich, wie dies denn gelingen könnte: »Indem man jeden Tag betet«, so die Antwort eines jungen Teilnehmers; ein anderer meinte: »Indem man liebt.« Glück, auch das unter den Antworten, komme von innen, liege darin, gemeinsam im Frieden zu leben.

In der Tat, so der Papst weiter, liege das Glück im Frieden: »Es gibt Kinder, die im Krieg leben. Manchmal haben die Kinder nichts zu essen, die Kinder haben Angst vor den Bomben, vor den schlimmen Dingen…« Doch haben die Kinder Schuld daran, auf verschiedenen Seiten der Frontlinie zu leben? Keinesfalls, auch darüber war man sich einig, denn »es ist nicht ihre Schuld, wenn Krieg herrscht«, so die Überzeugung eines kleinen Teilnehmers.

Ein anderes Mädchen bat den Papst, für seine Oma zu beten, eine Bitte, der der Papst gemeinsam mit den anderen Kindern – und für alle Großeltern – gerne nachkam.

Gegen Ende der Begegnung verlasen einige Kinder eine Erklärung zur Geschwisterlichkeit, die die Organisatoren »mit den Beiträgen von Kindern aus aller Welt« verfasst hatten. Darin werden auch die Erwachsenen aufgefordert, ihren Beitrag zu einer geschwisterlichen Welt zu leisten: »Helft uns, unsere Träume von einer besseren Welt zu verwirklichen, in der wir die Möglichkeit einer Zukunft haben […]. Lasst uns gemeinsam mit euch Erwachsenen, die ihr uns begleitet, diesen Weg des Friedens und des Verstehens, der Geschwisterlichkeit und des Wachstums, der Annahme und der Hoffnung gehen«, so die eindringliche Bitte der Kinder, der sich auch der Papst mit seiner Unterschrift unter das Dokument anschloss.

Abschließend stellte der Moderator Franziskus die Frage, warum die Kinder eine so wichtige Rolle spielen sollten. Die Antwort des Papstes: »Man denkt, dass die Zukunft der Menschheit in den Händen der Erwachsenen liegt«, die die Entscheidungen träfen. Aber in Wirklichkeit liege sie in den Händen der Kinder und ihrer Wurzeln, nämlich der älteren Menschen. Mit Blick auf ein in den Armen seiner Mutter eingeschlafenes Kleinkind versicherte er den Kindern, sie könnten sich bei Gott so geborgen fühlen wie in den Armen ihrer Mutter.

Der nächste Termin für Kinder ist der Weltkindertag, den Papst Franziskus für das letzte Maiwochenende in Rom einberufen hat. 72.000 Kinder aus aller Welt und ihre Begleiter werden sich aus diesem Anlass am Samstag, 25. Mai, im römischen Olympiastadion treffen. Am Sonntag, 26. Mai, werden die Kinder auf dem Petersplatz an der Eucharistiefeier teilnehmen .