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Papst Franziskus feierte Abendmahlmesse am Gründonnerstag im Frauengefängnis Rebibbia

Gott wird nie müde zu vergeben

 Gott wird nie müde zu vergeben  TED-015
12. April 2024

Vatikanstadt/Rom. Papst Franziskus hat am Gründonnerstag, 28. März, an zwölf Gefängnis-Insassinnen in einer römischen Frauenhaftanstalt die rituelle Fußwaschung vollzogen. In der Strafanstalt Rebibbia feierte Franziskus am späten Nachmittag die heilige Messe zum Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu. Im Rollstuhl sitzend wusch und küsste der Heilige Vater in Anlehnung an die Demutsgeste Jesu an seinen Jüngern die Füße der sichtlich bewegten Frauen. In seiner kurzen, improvisierten Predigt bei dem Got-tesdienst im Hof des Gefängnisses sprach der Papst über das Thema Vergebung. Er sagte:

Jetzt bei diesem Abendmahl wird unsere Aufmerksamkeit auf zwei Szenen gelenkt. Die Fußwaschung: Jesus demütigt sich, und mit dieser Geste lässt er uns verstehen, was er gesagt hatte: »Ich bin nicht gekommen, um mir dienen zu lassen, sondern um zu dienen« (vgl. Mk 10,45). Er lehrt uns den Weg des Dienens.

Die zweite – traurige – Szene ist der Verrat des Judas, der nicht in der Lage war, weiter in der Liebe zu leben, und der sich von Geld und Egoismus zu dieser schlimmen Sache hat verführen lassen.

Einmal habe ich eine weise alte Frau, eine Großmutter aus dem Volk, gehört… Sie hat gesagt: »Jesus wird nie müde zu vergeben: wir sind es, die müde werden, um Vergebung zu bitten.« Bitten wir den Herrn heute um die Gnade, nicht müde zu werden.

Wir alle machen immer wieder kleine und große Fehler: jeder hat seine Geschichte. Aber der Herr wartet immer mit offenen Armen auf uns und er wird nie müde zu vergeben.

Jetzt werden wir dieselbe Geste vollziehen, die Jesus getan hat: die Füße waschen. Es ist eine Geste, die die Aufmerksamkeit auf die Berufung zum Dienen lenkt. Bitten wir den Herrn, dass er uns alle in der Berufung zum Dienen wachsen lasse. Danke.

(Orig. ital. in O.R. 29.3.2024)