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Beeindruckende Glaubenszeugnisse mutiger Frauen in der Kirche

 Beeindruckende Glaubenszeugnisse mutiger Frauen in der Kirche  TED-011
15. März 2024

Die internationale interuniversitäre Konferenz »Frauen in der Kirche: Gestalterinnen des Menschlichen«, die vom 7. März bis zum 8. März an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom stattfand, widmete sich den Lebensgeschichten von zehn heiligen Frauen. Besonders im Fokus standen zwei Geschichten von Müttern, die ihr Leben für ihre Familie hingaben und so zu Vorbildern wurden.

Die Teilnehmer der Konferenz waren zutiefst bewegt, als der Belgier Jean-Luc Moens, Mathematiker und Vater von sieben Kindern, über den heroischen Tod der Dienerin Gottes Daphrose Mukansanga sprach, die er persönlich kannte. Ein Moment der Stille folgte seinem Vortrag, bevor tosender Applaus einsetzte. Die junge Mutter aus Ruanda war mit Cyprien Rugamba verheiratet und hatte anfänglich mit den Herausforderungen einer schwierigen Ehe zu kämpfen, aus der jedoch zehn Kinder hervorgingen. Cyprien war als Komponist und Choreograf im Land bekannt. Daphrosa kümmerte sich um den Haushalt, in dem oft 25 Personen lebten: ihre Kinder, die Geschwister von Cyprien und ihre eigenen Geschwister. Sie war eine aufmerksame Mutter und eine außergewöhnliche Erzieherin. Ihr Leben veränderte sich, als sie die Charismatische Erneuerung kennenlernte. Ihre Hingabe und Liebe zu ihrem Mann, trotz seiner Untreue, führte zu seiner Bekehrung. Gemeinsam leiteten sie dann eine Gebetsgruppe in ihrem Haus in Butare und halfen den Armen. In Frankreich lernten sie die Gemeinschaft Emmanuel kennen, der sie sich anschlossen und die sie 1990 in Ruanda gründeten. Eine Woche später brach dort der Krieg aus. Cyprien und Daphrosa evangelisierten, wo sie nur konnten, auch auf der Straße, und sie organisierten Wochenenden für Paare. Ihr Zuhause stand immer allen offen. Für sie, wie für ihn, gab es keine Hutu oder Tutsi, sondern nur Kinder Gottes. Moens beschrieb Daphrosas Leben als eine ständige Prüfung in Zeiten der Unsicherheit, in der sie täglich ihr Vertrauen in Gott beweisen musste. Am 7. April 1994 wurden sie und ihre ganze Familie von Soldaten der Präsidentengarde getötet, weil sie Christen waren. Ihr Vermächtnis ist geprägt von der Kraft des Gebets, der Ausdauer, der Liebe und der Vergebung, wie Moens betonte. Daphrosas Zeugnis berührt Frauen auf der ganzen Welt und wurde zu einem Leuchtfeuer der Hoffnung und einem Vorbild für Sanftmut und Vergebung.

Cristina Righi von der Vereinigung A.Mar.Lui, engagiert in der Familienpastoral, erzählte aus dem Leben der seligen Maria Beltrame Quattrocchi (1884-1965). Maria und Luigi heirateten jung in Rom und bekamen vier Kinder, von denen drei das geweihte Leben wählten; die jüngste Tochter, Enrichetta, ist heute Dienerin Got-tes. Die vierte Schwangerschaft war entscheidend für ihren Glaubensweg: Trotz des Risikos lehnten sie gemeinsam die Abtreibung ab und vertrauten alles Gott an. Maria war eine vielseitige Persönlichkeit, eine Autorin, Missionarin und Vorreiterin in der Ehevorbereitung. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Frauen von der Schönheit der Ehe und des Frauseins zu erzählen. Am 21. Oktober 2001 wurden Maria und Luigi von Papst Johannes Paul II. gemeinsam seliggesprochen. Righi betonte die Aktualität ihres Zeugnisses: »Das Leben, das für sich selbst und in sich selbst gelebt wird, auf der Suche nach einer ausschließlich persönlichen Verwirklichung, die zwar viel füllt, aber wenig zufriedenstellt, ist nicht die Berufung, zu der wir gerufen sind.«

Die Geschichten von Daphrose Mukansanga und Maria Beltrame Quattrocchi sind leuchtende Beispiele für mutige, hingebungsvolle, gläubige Frauen in der Kirche. Ihre Lebenswege erinnern daran, dass Gott selbst in den dunkelsten Zeiten des Konflikts und der persönlichen Prüfungen ihr Frausein dazu verwendet hat, Herzen zu berühren und zu ihm zu führen.

Von Stefanie Bross