Nach dem Gebet des Angelus am 10. März erinnerte der Papst zunächst an den Internationalen Tag der Frau, der am 8. März begangen wird. Er sagte:
Liebe Brüder und Schwestern!
Vor zwei Tagen haben wir den Internationalen Tag der Frau begangen. Ich möchte einen Gedanken an alle Frauen richten und ihnen meine Nähe aussprechen, insbesondere jenen, deren Würde nicht geachtet wird. Es gibt noch viel zu tun für jeden von uns, damit die gleiche Würde der Frauen konkret anerkannt wird. Die gesellschaftlichen und politischen Institutionen haben die grundlegende Aufgabe, die Würde jedes Menschen zu schützen und zu fördern, indem sie den Frauen, die das Leben in sich tragen, die notwendigen Voraussetzungen bieten, das Geschenk des Lebens annehmen zu können und den Kindern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Anschließend ging Papst Franziskus auf die Lage im Karibikstaat Haiti ein und rief zu einem Ende der Gewalt auf:
Mit Sorge und Schmerz verfolge ich die schwere Krise in Haiti und die gewalttätigen Zwischenfälle der letzten Tage. Ich bin der Kirche und dem geliebten haitianischen Volk nahe, das seit Jahren leidet. Ich lade euch ein, auf die Fürsprache Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe für ein Ende der Gewalt zu beten und dafür, dass alle ihren Beitrag zum Wachstum des Friedens und der Versöhnung im Lande leisten, verbunden mit der erneuerten Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von Haiti, Erzbischof Max Leroy Mesidor, schilderte in einem Gespräch mit dem internationalen Hilfswerk »Kirche in Not« die Lage im Land. Er sieht den Karibikstaat am Rande eines Bürgerkriegs. Die Polizeikräfte seien machtlos gegenüber den bewaffneten Banden, die sich zu einer »organisierten Armee« entwickelt hätten. In einigen Regionen hätten sich bewaffnete Bürgerwehren gebildet, um die Banden zu bekämpfen. »Es besteht die Gefahr, dass im Land ein Bürgerkrieg ausbricht. Es sind viele Waffen im Umlauf«, warnte er.