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Kardinal Czerny besuchte den Südsudan

 Kardinal Czerny besuchte den Südsudan  TED-007
16. Februar 2024

Juba/Vatikanstadt. Aus Anlass des Jahrestags der Ökumenischen Friedensreise in den Südsudan, die Papst Franziskus gemeinsam mit dem Generalmoderator der schottischen presbyterianischen Kirche und dem Erzbischof von Canterbury vor einem Jahr unternommen hatte, besuchte der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, Kardinal Michael Czerny, vom
2. bis 9. Februar das ostafrikanische Land. Der Kardinal bekräftigte bei seinen Begegnungen die Nähe des Papstes und des Heiligen Stuhls und erneuerte seinen Appell an die südsudanesische Führung, »sich für Frieden und Stabilität einzusetzen, während sich das Land auf dem Weg zu einem demokratischen Übergang befindet«. »Ich glaube, die Bischöfe haben mich eingeladen, weil sie der Meinung sind, dass diese wichtige Botschaft von vor einem Jahr mit größtmöglichem Nachdruck bekräftigt werden muss«, so Czerny.

In der Hauptstadt Juba feierte Kardinal Czerny am 4. Februar in der Kathedrale die heilige Messe und stellte in seiner Predigt das Thema von Hoffnung und Versöhnung in den Mittelpunkt. Er versicherte, dass sein Besuch im Namen des Papstes ein weiteres Zeichen der Solidarität der ganzen Kirche für die jüngste Nation der Welt und ihre Suche nach Frieden sei.

In Malakal und Renk besuchte der Kardinal verschiedene Einrichtungen für Flüchtlinge, die von der Ortskirche in Zusammenarbeit mit der Caritas und dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst getragen werden. Am 8. Februar, Welttag des Gebets und der Besinnung gegen den Menschenhandel, feierte der Kardinal in Malakal in der der heiligen Josefine Bakhita geweihten Kirche die Eucharistie. Josefine, selbst Opfer des Menschenhandels, ist die Patronin der Opfer von Menschenhandel. Czerny prangerte in der Predigt die falschen »Götzen« an: Geld- und Machtgier, Ausgrenzung durch Nationalismus und Stammesdenken, die immer noch das Leben anderer zerstörten und auch den Südsudan »verwüstet« hätten. In Anwesenheit des südsudanesischen Kardinals Stephen Ameyu Martin Mulla, Erzbischof von Juba, sowie weiterer Bischöfe und Priester des Landes weihte der Kardinal drei Diakone. Er wies sie auf ihre Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten hin und fasste diese mit dem Wort »Dienen«zusammen.

Am letzten Tag, 9. Februar, segnete der Kardinal im Hafen von Juba ein Boot (siehe Foto), das die örtliche Caritas einsetzen will, um Flüchtlinge aus dem Sudan, wo seit knapp zehn Monaten Bürgerkrieg herrscht, über den Nil zu bringen. Die Situation an der Grenze sei dramatisch, da etwa zehn Millionen Flüchtlinge versuchten, sich im Südsudan in Sicherheit zu bringen. Das Boot mit dem Namen »Josefine Bakhita« werde ein Zeichen für die Aufgabe der Kirche sein, so Czerny: »Wir sind dankbar für Gottes Segen, damit dieses Boot immer dem Zweck dienen kann, für den es gebaut wurde, und damit es ein Zeichen der Liebe Gottes sein kann, ein Zeichen der heilenden Gegenwart Jesu.«