Vatikanstadt/Lourdes. Der Papst hat Journalisten zu sorgfältiger Arbeit aufgerufen. Das gelte insbesondere angesichts eines rasanten Wandels in der Medienwelt, so Franziskus in einer am Donnerstag, 25. Januar, im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes verlesenen Botschaft. Journalisten hätten die Aufgabe, über das Denken anderer zu informieren, »ohne in Klischees und verkürzte Darstellungen zu verfallen«. Zugleich sollten sie den Mut haben, Fehlentwicklungen anzuprangern, »vor allem, wenn sie Menschenwürde und Brüderlichkeit verletzen«.
Die Botschaft von Papst Franziskus wurde anlässlich der Verleihung des internationalen Jacques-Hamel-Preises vom Apostolischen Nuntius in Frankreich, Erzbischof Celestino Migliore, verlesen. Die Auszeichnung ist nach dem Priester Jacques Hamel benannt, der 2016 in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray in der Normandie einem islamis-tischen Attentat zum Opfer fiel. Geehrt werden journalistische Beiträge, die sich mit der Suche nach Frieden und interreligiösem Dialog auseinandersetzen. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die beiden Journalistinnen Sarah-Christine Bourihane aus Kanada und Romina Gobbo aus Italien.
Papst Franziskus erinnert in seiner Botschaft daran, wie wichtig es sei, »das unersetzliche Zeugnis« Pater Hamels zu verbreiten, damit es »ein Gegenmittel gegen die Exzesse der Gewalt, der Intoleranz, des Hasses und der Ablehnung des Anderen ist, die in unseren Gesellschaften leider immer häufiger vorkommen«. In der gegenwärtigen Zeit sei diese Herausforderung besonders schwierig, da oft bewusst falsche Informationen verbreitet würden. Dies sei ein fruchtbarer Boden für Radikalisierungsphänomene, insbesondere, so fügte er hinzu, »in einigen religiösen Gruppen, die Gewalt im Namen Gottes predigen, was blasphemisch ist«. Die Wahrheit sei daher die » wesentliche Voraussetzung der journalistischen Arbeit im Dienste des interreligiösen Dialogs«, so der Papst.
Die Auszeichnung fand im Rahmen der »Rencontres Internationales Saint Francois de Sales« statt. Das Journalistentreffen wird vom französischen Verband der katholischen Medien organisiert. An der 27. Auflage des Treffens nahmen rund 200 Journalisten aus etwa 20 Ländern teil.