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Entführte Ordensfrauen in Haiti freigelassen

 Entführte Ordensfrauen in Haiti freigelassen  TED-005
02. Februar 2024

Port-au-Prince/Rom. Die am vergangenen 19. Januar in Haiti entführten Ordensfrauen sind wieder frei. Das teilte der Erzbischof der haitianischen Hauptstadt, Max Leroy Mésidor, Präsident der örtlichen Bischofskonferenz, den Vatikanmedien mit. In einem Kommuniqué der Erzdiözese Port-au-Prince wurde mitgeteilt, dass die sechs Ordensfrauen und die beiden weiteren mit ihnen verschleppten Menschen am Mittwoch, 24. Januar, freigelassen worden waren. Weiter heißt es in der Mitteilung der Erzdiözese: »Dieses traumatische Ereignis hat unseren Glauben erneut auf die Probe gestellt, der jedoch unerschütterlich bleibt. Gott erhört immer den Schrei der Armen und befreit die Unglücklichen aus aller Not.« Weiterhin sei das Gebet notwendig, damit die »verhärteten Herzen« sich bekehren und Haiti »von allem Übel« befreit werden möge. Die Kirche setze sich weiterhin für Gerechtigkeit und Frieden in dem karibischen Land ein, das von einem blutigen internen Kampf zwischen kriminellen Banden heimgesucht werde, die um die Kontrolle des Landes kämpften.

Bewaffnete hatten am vergangenen Freitag den Kleinbus, in dem die sechs Ordensfrauen aus der Kongregation der Heiligen Anna unterwegs waren, in ihre Gewalt gebracht. Auch der Fahrer des Kleinbusses und eine mitreisende junge Frau wurden entführt. Beim Angelusgebet am Sonntag, 21. Januar, hatte auch Papst Franziskus öffentlich die Freilassung der Verschleppten gefordert. Am Mittwoch hielt die katholische Kirche in Haiti einen landesweiten Gebetstag für die Freilassung der Verschleppten ab.

In den vergangenen Wochen haben organisierte Banden in Haiti ihre Gewaltaktionen weiter verstärkt. Auch die Entführungen in der Hauptstadt Port-au-Prince und auf Hauptverkehrsstraßen häuften sich wieder. Landesweit gab es Demonstrationen gegen die Eskalation und die unsichere Lage in dem Karibikstaat auf der Insel Hispaniola.

Ein am 23. Januar veröffentlichter UN-Bericht prangert die Eskalation der Banden-Gewalt an und beschreibt die Lage insbesondere in Port-au-Prince als verheerend. So habe sich die Anzahl der gemeldeten Morde im Vorjahr auf fast 5.000 mehr als verdoppelt. Auf 2.490 massiv gestiegen ist auch die Zahl der Entführungen.