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Einsatz für eine humanitäre Diplomatie

  Einsatz für eine humanitäre Diplomatie  TED-005
02. Februar 2024

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat die kirchenrechtliche Unterordnung des Mal-teserordens unter den Heiligen Stuhl herausgestellt. In einer Ansprache an die diplomatischen Vertreter des gemäß dem Völkerrecht souveränen Ritterordens betonte der Papst am Samstag, 27. Januar, die religiöse und karitative Ausrichtung der Malteser. Mehr als 100 Botschafter des Souveränen Malteserordens waren vom 25. bis 27. Januar in der Magistralvilla in Rom zu einer Generalkonferenz über den Stand und die Perspektiven der Diplomatie des Ordens zusammengekommen.

Im Hinblick auf die Aktivität der Botschafter des Ordens in 113 Ländern betonte der Papst: »Es existieren nicht zwei verschiedenen Institutionen, also zum einen die des Souveränen Malteser-Ritterordens, der als Völkerrechtssubjekt für Werke der Nächstenliebe zuständig ist, und zum anderen das religiöse Institut.« Vielmehr habe der Orden »aufgrund besonderer historischer Umstände auch einen internationalen Status erlangt« und deshalb seien dem Amt des Großmeis-ters besondere internationale Rechte zugewachsen. Trotzdem sei schon unter Pius XII. im Jahr 1953 entschieden worden, dass die Souveränität des Ordens lediglich eine funktionale sei, um die Erreichung der Ziele des Ordens in der Welt sicherzustellen; die Malteser blieben jedoch ihrem Wesen nach eine Ordensgemeinschaft und als solche dem Heiligen Stuhl unterstellt. Sie schuldeten dem Papst Gehorsam, weil er die höchste Autorität aller Ordensgemeinschaften sei.

Für die Botschafter des Malteserordens in allen Erdteilen bedeute dies, dass sie mit den jeweiligen diplomatischen Vertretern des Heiligen Stuhls eine »Beziehung der wechselseitigen Zusammenarbeit und einen gemeinsamen Einsatz für das Wohl der Kirche und der Gesellschaft« anstreben sollten. Ihre Aufgabe sei die einer »humanitären Diplomatie«.

Die Bindung des Ordens an den Papst beschränke nicht die Freiheit des Ordens, sondern schütze ihn. Dies habe der Papst bereits mehrere Male gezeigt, indem er bei den Maltesern »in schwierigen Momenten« unmittelbar eingegriffen habe.