Vatikanstadt. Papst Franziskus hat am Freitag, 26. Januar, die Teilnehmer an der Vollversammlung des Dikasteriums für die Glaubenslehre in Audienz empfangen, die in den Tagen zuvor unter anderem über die Sakramente und deren Gültigkeit beraten hatten. Das Leben der Kirche werde durch die Sakramente genährt, sagte Franziskus in seiner Ansprache. Daher sei von Amtsträgern »eine besondere Sorgfalt bei der Spendung der Sakramente und bei der Erschließung der durch sie vermittelten Gnadenschätze an die Gläubigen gefordert«.
Der Papst wies darauf hin, dass das Dikas-terium derzeit auch an einem Dokument zum Thema Menschenwürde arbeite. Dabei brachte er die Hoffnung zum Ausdruck, dass es der Kirche dabei helfen werde, an der Seite derer zu stehen, die ohne Aufhebens im täglichen Leben für die Rechte und die Würde ihrer Mitmenschen einträten. Christen sollten niemals müde werden, den »Primat der menschlichen Person und der Verteidigung ihrer Würde unabhängig von allen Umständen« hervorzuheben. In weiten Teilen der Welt stelle der Glaube heute keine selbstverständliche Voraussetzung des gemeinsamen Lebens mehr dar, sondern werde oft sogar verleugnet, sagte Papst Franziskus schließlich unter Rückgriff auf Aussagen seines Vorgängers Benedikt XVI. Es gelte daher, »neu und mit größerer Leidenschaft« über Themen nachzudenken wie die Verkündigung und Kommunikation des Glaubens in der heutigen Welt, vor allem mit Blick auf die jüngeren Generationen, und die »missionarische Umkehr der kirchlichen Strukturen und der in der Pastoral Tätigen«.
Abschließend hat sich Papst Franziskus in seiner Ansprache erneut zu Segnungen irregulärer Paare in der katholischen Kirche geäußert. Die spontanen Segnungen sollten den Menschen die Nähe Gottes zeigen, so Franziskus. Zudem solle Gott um Hilfe gebeten werden, damit die Gesegneten ihren Glaubensweg fortsetzten – oder diesen manchmal auch beginnen, wie der Papst hinzufügte.
Darüber hinaus betonte Franziskus, dass die Segnungen außerhalb des Gottesdienstes erfolgen müssten und keine »moralische Vollkommenheit« vorausgesetzt werde. Wenn ein Paar spontan um einen Segen bitte, werde nicht die Beziehung gesegnet, so der Papst. Es gehe vielmehr um die einzelnen Personen. Dabei seien Kontext und Empfindlichkeiten der jeweiligen Gesellschaft zu berücksichtigen.
Das Dikasterium hatte am 18. Dezember die von Franziskus bestätigte Erklärung »Fiducia supplicans« veröffentlicht, die eine Segnung von Menschen in »irregulären Situationen« erlaubt.