Vatikanstadt. Der italienische Kardinal Sergio Sebastiani ist tot. Er starb am Dienstag, 16. Januar, im Alter von 92 Jahren nach langer Krankheit. In einem Beileidstelegramm an die Familie des Verstorbenen würdigte der Papst Sebastiani als »eifrigen Pries-ter« in der Erzdiözese Fermo, als Kardinal, der sein Leben großherzig in den Dienst des Evangeliums und des Heiligen Stuhls gestellt habe, und als »guten und wachsamen Diener des Herrn«.
Sergio Sebastiani wurde am 11. April 1931 in Montemonaco, Provinz Ascoli Piceno, geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie empfing er im Jahr 1956 das Sakrament der Priesterweihe. Nach der Promotion an der Päpstlichen Lateranuniversität nahm Sebastiani die diplomatische Laufbahn auf, die ihn unter anderem nach Peru, Brasilien, Chile und ins vatikanische Staatssekretariat führte.
Papst Paul VI. ernannte Sergio Sebastiani am 27. September 1976 zum Titularerzbischof von Caesarea in Mauretania und zum Apostolischen Pro-Nuntius in Madagaskar und auf Mauritius mit Zuständigkeiten für die Inseln Réunion und für die Komoren. Die Bischofsweihe spendete ihm Jean-Maria Kardinal Villot am 30. Oktober desselben Jahres. Am 8. Januar 1985 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Apostolischen Nuntius in der Türkei. Im November 1994 erfolgte seine Ernennung zum Generalsekretär des Zentralkomitees für die Vorbereitung des Heiligen Jahres 2000.
Am 3. November 1997 wurde Sebastiani zum Präsidenten der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls erhoben, ein Amt, das er bis zum
12. April 2008 innehatte. Johannes Paul II. nahm ihn am 21. Februar 2001 als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Sant’Eustachio ins Kardinalskollegium auf.
Die Totenmesse für Kardinal Sebastiani fand am Mittwoch, 17. Januar, im Petersdom statt. Am Ende der Eucharistiefeier vollzog Papst Franziskus den Ritus der »Ultima Commendatio« und »Valedictio«.
Nach Sebastianis Tod zählt das Kardinalskollegium 239 Mitglieder. Davon sind 132 unter 80 Jahre alt und damit bei einer Papstwahl stimmberechtigt.