Vatikanstadt. Begleitet von lautem Babygeschrei hat Papst Franziskus am Sonntagvormittag, 7. Januar, 16 kleine Kinder getauft. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Sixtinischen Kapelle nahm er sie durch das Übergießen mit Wasser und das Aussprechen der Taufformel in die Gemeinschaft der Kirche auf. Die meisten der Neugetauften sind Kinder von Vatikan-Angestellten.
In einer kurzen Predigt sagte der Heilige Vater: »Die Kinder sind die Hauptpersonen in dieser Feier. Sie dürfen reden, laufen, schreien. Wenn sie weinen, lasst sie weinen. Wenn sie Hunger haben, stillt sie, ohne Probleme, hier.« Des Weiteren führte der Papst aus: »Sie sind die Hauptpersonen, weil sie auch uns zeigen, wie man den Glauben annimmt: unschuldig und mit offenem Herzen.« An die Eltern und Taufpaten gewandt ergänzte Franziskus: »Ich wünsche euch, dass euer Leben den Kindern beim Heranwachsen hilft. […] Danke für euer Zeugnis, dass ihr sie hierher gebracht habt, um den Glauben zu empfangen!« Alle Anwesenden rief der Papst zudem auf, das eigene Taufdatum nicht zu vergessen. Es handle sich dabei um das »Datum, an dem wir die Gnade Gottes empfangen haben und Christ und Christin geworden sind.« Jeder solle daher sein eigenes Taufdatum kennen und die Eltern sollten am Tauftag jedes Jahr mit den Kindern feiern.
Während der Papst sich auf den eigentlichen Tauf-ritus mit Wasser beschränkte, erteilten die Kardinäle Konrad Krajewski und Fer-nando Vérgez Alzaga die übrigen rituellen Zeichen der Taufe. Dazu gehören die Salbung mit Öl, das Anlegen eines weißen Kleides und die Übergabe der Taufkerze. Am Ende des Gottesdienstes wechselte Papst Franziskus noch einige persönliche Worte mit den Eltern und Taufpaten.
Am Fest der Taufe des Herrn, das die Kirche am Sonntag nach dem Dreikönigstag begeht, wird an die Taufe Jesu im Jordan erinnert. An einer Wand der Sixtinischen Kapelle hat der Renaissancemaler Pietro Perugino dieses Ereignis in einem Gemälde dargestellt.