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Papst gibt mexikanischem Fernsehsender Interview

22. Dezember 2023

Vatikanstadt. Am Fest Unserer Lieben Frau von Guadalupe, 12. Dezember, hat Papst Franziskus ein Fernsehinterview mit der aus Mexiko stammenden Vatikankorres-pondentin Valentina Alazraki geführt. In dem vom mexikanischen Sender N+ ausgestrahlten Gespräch gab Franziskus bekannt, dass er erste Vorkehrungen für den Fall seines Todes getroffen habe. Demnach will der Heilige Vater später einmal nicht im Petersdom, sondern in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore begraben werden.

In dem Interview erklärte der Papst auf die Frage, ob er im laufenden Jahr angesichts seiner immer wieder angeschlagenen Gesundheit an Rücktritt gedacht habe: »Ich habe den Mut von Benedikt XVI. gesehen, der es vorgezogen hat, ›es reicht‹ zu sagen, als er merkte, dass seine Kräfte zu Ende gingen.« Er selbst »bitte den Herrn, irgendwann ›es reicht‹ zu sagen, aber dann, wenn der Herr es will«.

Mit Blick auf seinen Tod habe er angeordnet, das päpstliche Bestattungs-Ritual zu vereinfachen, berichtete Franziskus. Er habe dies bereits mit dem päpstlichen Zeremonienmeister geklärt. Zudem habe er sich bereits eine Grablege in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore ausgesucht. Dieser Kirche sei er eng verbunden. Franziskus hat Roms größte Marienkirche mehr als 100 Mal besucht. Unter anderem vor und nach seinen internationalen Reisen betet er in der Basilika stets vor der dortigen Marienikone »Salus Populi Romani«.

Die meisten Päpste wurden im Petersdom beigesetzt, aber auch in anderen Kirchen Europas gibt es Papstgräber. Der bislang letzte Papst, der nicht im Petersdom bestattet wurde, war Pius IX. (1846-1878). Sein Grab befindet sich in der römischen Basilika San Lorenzo fuori le Mura.

Die Frage, ob sich seine Amtsführung nach dem Tod seines Vorgängers verändert habe und er härter geworden sei, verneinte Franziskus. Es gebe im Gegenteil eine gewisse Altersmilde.

Im selben Interview, kündigte Franziskus überraschend eine Apostolische Reise nach Belgien für das kommende Jahr an. Die Reise sei bereits bestätigt. Anlass des Besuchs ist nach Angaben der Ortskirche der bevorstehende 600. Jahrestag der Gründung der Universität Löwen (Leuven/Louvain). Die Belgische Bischofskonferenz erklärte, Franziskus habe die Einladung der beiden Uni-Rektoren angenommen. Ein genauer Termin der ein- bis zweitägigen Reise werde noch ausgearbeitet. Die Katholische Universität Löwen ist eine europaweit renommierte Stätte der wissenschaftlichen Theologie und speziell der Missionstheologie.

Der Papst bestätigte in dem TV-Interview ferner, dass er von Argentiniens Präsident Javier Milei in sein Heimatland eingeladen wurde. Als weiteres Reiseziel nannte Franziskus für das kommende Jahr Polynesien. Diese beiden Reisen seien geplant, aber noch nicht bestätigt. Man müsse sehen, ob sie möglich seien. Danach werde er aber kürzertreten.

Auf die Frage, ob man sich um seine Gesundheit Sorgen machen müsse, antwortete der Papst: »Ja, ein wenig. Ich brauche Ihr Gebet für meine Gesundheit.« Hinzu komme das Alter. Aus diesem Grund würden seine Reisepläne derzeit neu überdacht.