Vatikanstadt. Die in diesem Jahr von der vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger – Benedikt XVI. vergebenen Preise sind am Donnerstagabend, 30. November, im Apostolischen Palast an den Theologen Pablo Blanco Sarto (59) und den Philosophen Francesc Torralba (56) überreicht worden. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin erinnerte bei der Preisverleihung in der Sala Regia des Apostolischen Palastes an die Bedeutung des Denkens von Papst Benedikt XVI., das bei der Suche nach der Wahrheit den Beitrag von Vernunft und Glauben harmonisch vereine.
Das Bestreben, »sich mit den beiden ausgespannten Flügeln der Vernunft und des Glaubens nach oben zu bewegen, wenn auch immer mit Demut, Mühe und Beharrlichkeit«. Dies sei das Vermächtnis, das Papst Benedikt XVI. knapp ein Jahr nach seinem Tod hinterlasse und das »lebendig ist und auf dem künftigen Weg der Kirche Früchte tragen wird«.
Dies unterstrich Kardinal Pietro Parolin bei der Verleihung des Ratzinger-Preises 2023, der ersten Preisvergabe nach dem Tod des emeritierten Papstes. Als »Seelsorger und Lehrer des Glaubens« und »leuchtendes und mutiges Beispiel für den Dialog« bezeichnete Kardinal Parolin den aus Bayern stammende Papst und erinnerte an sein Lehramt, das »vom Bewusstsein für die kulturelle und geistige Situation der Welt«, für die Spannungen zwischen den Völkern und zwischen Mensch und Schöpfung geprägt gewesen sei.
Die Preisträger des Ratzinger-Preises, der seit 2011 jährlich von der gleichnamigen vatikanischen Stiftung an »Gelehrte, die sich durch besondere Verdienste in der Publikation und/ oder wissenschaftlichen Forschung ausgezeichnet haben«, verliehen wird, waren in diesem Jahr die Spanier Pablo Blanco Sarto und Francesc Torralba Roselló.
Der spanische Priester und Theologe Pablo Blanco Sarto lehrt an der Universität von Navarra Ökumene,
Sakramententheologie und Seelsorge. Er ist Autor zahlreicher Schriften über das Leben, Denken und Werk Ratzingers und arbeitet unter anderen mit dem Institut Papst Benedikt XVI. in Regensburg zusammen.
Der Philosoph und Theologe Francesc Torralba stammt aus Barcelona und lehrt dort an der Universität Ramon Llull. Er promovierte unter anderem in Philosophie, Theologie und Pädagogik. Der Vater von fünf Kindern ist Vorsitzender verschiedener Ethik-Ausschüsse und Mitglied des vatikanischen Dikasteriums für die Kultur und die Bildung.