Vatikanstadt/Paris. Mit einem flammenden Appell gegen Kriege und Waffenhandel hat sich Papst Franziskus an das 6. Pariser Friedensforum gewandt. In der am Freitag, 10. November, vom Vatikan veröffentlichten Botschaft schreibt er, die Welt erlebe einen äußerst schmerzhaften Moment. »Wir schauen machtlos zu, wie sich die bewaffneten Konflikte vermehren und mit ihnen Leiden, Unrecht und manchmal unumkehrbare Schäden an der Umwelt«, heißt es in dem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Text. Der Papst hoffe, dass das Friedensforum in Paris ein Zeichen der Hoffnung sein könne. Die Schreie derer, die wegen des Terrors, der allgemeinen Gewalt und der Kriege leiden, müssten gehört werden. Alle Menschen guten Willens, denen die Zukunft der Menschheit und des Planeten am Herzen liege, seien aufgerufen, sich geduldig und mutig für den Frieden einzusetzen.
Der Appell wurde in Paris vom dortigen Apostolischen Nuntius, Erzbischof Celestino Migliore, verlesen. Das Forum tagte am
10. und 11. November in Frankreichs Hauptstadt. Das Recht auf Frieden sei eine Grundvoraussetzung für die Ausübung aller anderen Menschenrechte, betonte der Papst und fuhr fort: »Auch wenn wir das unabänderliche Recht der legitimen Selbstverteidigung betonen und ebenso die Pflicht, jene zu verteidigen, deren Leben bedroht wird, müssen wir doch zugeben, dass der Krieg immer eine Niederlage der Menschheit ist.« Kein Krieg sei die Tränen einer Mutter wert, die ihr Kind getötet oder verwundet sieht, betonte der Papst. Frieden werde nicht mit Waffen hergestellt, sondern durch Dialog und Zusammenarbeit. Deshalb müssten die Waffen schweigen; die Produktion von Waffen müsse hinterfragt und der Weg
zu einer fortschreitenden und vollständigen Abrüs-tung beschritten werden.
Am Internationalen Friedensforum in Paris nahmen in diesem Jahr unter anderen Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, EU-Ratspräsident Charles Michel, Weltbank-Präsident Ajay Banga und die IWF-Chefin Kristalina Georgieva teil. Das 2018 gegründete Pariser Friedensforum versteht sich als Ergänzung zum Weltwirtschaftsforum in Davos und zur Internationalen Sicherheitskonferenz in München. Amtierender Präsident ist der langjährige OECD-Generalsekretär Ángel Gurría aus Mexiko.