Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, 8. November, setzte Papst Franziskus die Katechesereihe zum Thema »Evangelisierung« fort. Ein Mitarbeiter des Dikasteriums für die Kommunikation trug folgende Zusammenfassung vor:
Liebe Brüder und Schwestern, heute blicken wir auf das Leben der ehrwürdigen Dienerin Gottes Madeleine Delbrêl. Als Jugendliche war sie zunächst Agnostikerin. Bewegt durch das christliche Zeugnis einiger Freunde und von einer tiefen inneren Sehnsucht erfasst, fand sie zum Glauben an Chris-tus. Fortan wollte sie sich inmitten der Kirche und der Welt Gott ganz hingeben und in Geschwisterlichkeit das Leben der »Menschen auf der Straße« teilen. Im Schrei der Armen und derer, die nicht glauben, sah sie einen Aufruf zur Erneuerung des missionarischen Wirkens der Kirche. In der Zuwendung zu ihnen wollte die Mystikerin Made-leine Delbrêl die »Liebe Jesu ganz und gar leben« und ihnen das innere Feuer des Evange-liums weitergeben, das in ihrem Herzen brannte. Sie war überzeugt: Wer evangeli-siert, wird selbst evangelisiert, weil das Wort, das wir verkünden, uns verwandelt. Sie lebte in den Pariser Arbeitervierteln, wo sich ihr Glaube angesichts des atheistischen Milieus und der vorherrschenden marxistischen Ideologie bewähren musste. Den geistlichen Kampf an diesen Orten verstand sie jedoch als Chance, die eigene Bekehrung zu vertiefen und in der Erkenntnis des Glaubens voranzuschreiten.
Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende Übersetzung vorgelesen:
Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, der Glaube ist das Licht, das uns zum Herrn führt. Lassen wir dieses Licht durch unseren Lebenswandel so aufstrahlen, dass es auch die Wege derer erhellt, die noch nicht glauben.