Vatikanstadt. Der Vatikan hat Antworten von Papst Franziskus an fünf Kardinäle veröffentlicht, die um eine Klärung zentraler Fragen des katholischen Glaubens gebeten hatten. Das Dikasterium für die Glaubenslehre publizierte am Montagabend, 2. September, die auf den 11. Juli datierte Rückmeldung des Papstes auf die ihm von der Gruppe aus emeritierten Kurienkardinälen und früheren Diözesanbischöfen in Form einer »Dubia«-Anfrage (lateinisch für »Zweifel«) gestellten fünf Fragen. In seiner Antwort weist der Papst die Zweifel der fünf Kardinäle ab. Die Dubia betreffen die Auslegung der göttlichen Offenbarung, die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, Synodalität als konstitutive Dimension der Kirche, die Priesterweihe von Frauen und die Reue als notwendige Voraussetzung für die sakramentale Absolution.
Statt in einem bei einer »Dubia«-Anfrage üblichen »Ja-oder-Nein«-Schema formulierte Franziskus die Antworten aus, obwohl er es nicht immer für klug halte, direkt an ihn gerichtete Fragen zu beantworten, wie es in der Einleitung des Papstschreibens heißt. Wegen der zeitlichen Nähe zur Weltsynode habe er es in diesem Fall aber für angebracht gehalten. Die Verfasser der Fragen sind die Kardinäle Walter Brandmüller aus Deutschland, Raymond Burke aus den USA, Juan Sandoval aus Mexiko, Robert Sarah aus Guinea sowie der frühere Bischof von Hongkong, Joseph Zen Ze-kiun.
(Die Fragen der Kardinäle und die Antworten des Papstes finden Sie in deutscher Sprache auf der Internetseite https://www.osservatoreromano.va/de.html.)