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Pressekonferenz zum Ablauf der Synodenarbeiten

Momente gemeinsamen Unterscheidens

  Momente gemeinsamen Unterscheidens  TED-040
06. Oktober 2023

Vatikanstadt. Der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die Kommunikation hat den geistlichen Charakter der Beratungen der Weltbischofssynode im Oktober in Rom hervorgehoben. Die Synode sei keine Abstimmung und kein Medienereignis, sondern ein Ort »gemeinsamen Unterscheidens«, sagte Paolo Ruffini während eines Medienbriefings am Donnerstag, 28. September, im Vatikan. Dafür brauche es einen »geschützten, heiligen Raum«. Dreieinhalb Wochen lang beraten die Synodalen abwechselnd in Plenarsitzungen und Arbeitsgruppen aus jeweils rund zwölf Personen in der vatikanischen Audienzhalle über ein neues Miteinander in der Kirche, allerdings weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Live übertragen werden etwa die Eröffnungssitzung der Synode am 4. Oktober und auch der Beginn einzelner Plenarsitzungen sowie Gebete und Gottesdienste.

Paolo Ruffini zeigte sich zuversichtlich, dass sich das, was in der Synode passiert, weltweit gut kommunizieren lasse. Er verwies auf den Prozess des Denkens: »Jeder weiß, dass sich unsere Gedanken in einem geschützten Raum formen.« Die Synode sei »ein Gespräch, ein Zuhören und aufeinander hören, ein Gespräch im Heiligen Geist«. Die Kommunikation bei der Synode bestehe im Wesentlichen darin, »das Entstehen eines gemeinsamen Gedankens« bei der Synode zu vermitteln, so Ruffini. Die Abschirmung der Synodenarbeiten sei an sich »keine Neuheit«, sondern in der Apostolischen Konstitution Episcopalis communio (2018) zur Arbeitsweise einer Bischofssynode festgelegt, erinnerte Ruffini.

Der Präfekt des Kommunikationsdikasteriums kündigte ein tägliches Medienbriefing für die Zeit der Synode an. Dabei werde er in der Regel selbst über den Fortgang der Beratungen berichten, sagte Ruffini. Jeweils zum Ende der fünf mehrtägigen Module, in die die Arbeitsphase der Versammlung von 4. bis 29. Oktober eingeteilt ist, soll es zudem fünf Pressekonferenzen geben, an denen auch
Synodenmitglieder teilnehmen.

Bedeutsam sei vor allem die ökumenische Gebetsvigil mit dem Papst und Vertretern verschiedener Kirchen sowie jungen Christen aus aller Welt am Samstagabend auf dem Petersplatz, mit der die Synodenarbeiten »dem Heiligen Geist anvertraut« würden. Ein weiterer Akzent dieser geistlichen Vorbereitung liege auf dem Schutz der Schöpfung, worauf auch der wie ein Garten gestaltete Petersplatz« hinweise. Wenige Tage später, zeitgleich zum Auftakt der Synode am 4. Oktober, veröffentlichte der Papst einen Folgetext zu seiner Sozial- und Umweltenzyklika Laudato si’.

Eine besondere Rolle spielen bei der Bischofssynode geistliche Elemente wie Gebet und Meditation, wie Ruffini sagte. Integraler Bestandteil der Weltbischofssynode sei zudem eine Wallfahrt der Synodenteilnehmer auf den Spuren der heiligen Apostel Petrus und Paulus sowie der christlichen Märtyrer in Rom. So würden sie mehrere Katakomben (San Sebastiano, San Calisto) und die Kirche Santa Maria in Palmis (Domine Quo Vadis) an der Via Appia Antica aufsuchen.