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»Laudate Deum« Apostolisches Schreiben zur Klimakrise

06. Oktober 2023

Rom/Vatikanstadt. Eine besondere Aktion zur Veröffentlichung des neuen Papstschreibens über Ökologie hat die vatikanische Verlagsbuchhandlung LEV durchgeführt. In zwölf Buchhandlungen in verschiedenen Regionen Italiens fanden am Abend des 4. Oktober öffentliche Lesungen des Dokuments statt, das der Papst im Sommer als Fortsetzung seiner Sozial- und Umweltenzyklika Laudato si’ angekündigt hatte. Von Palermo bis Vicenza waren Bürgermeister, Schriftsteller, Buchhändler und auch Bischöfe an den Lesungen beteiligt. Ökologie sei »das« Thema der heutigen Zeit, erklärte LEV-Verlagsleiter Lorenzo Fazzini in einer Pressemitteilung: »Franziskus spornt uns an, für das Gemeinwohl zu denken und zu handeln.«

Das am 4. Oktober, dem Fest des heiligen Franz von Assisi, veröffentlichte Apostolische Schreiben beginnt mit den Worten »Lobt Gott für all seine Geschöpfe«. Dieser Aufforderung habe der heilige Franziskus »mit seinem Leben, seinen Liedern, seinen Taten« Ausdruck verliehen. In insgesamt sechs Kapiteln geht der Papst auf verschiedene Aspekte der Klimakrise ein, die dringende Maßnahmen erforderlich mache. In den acht Jahren seit der Veröffentlichung der Enzyklika Laudato si’ sei in dieser Hinsicht zu wenig geschehen, »während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt und vielleicht vor einem tiefen Einschnitt steht«, heißt es in der Einleitung. Das erste Kapitel über »die globale Klimakrise« widerlegt Einwände und unterstreicht den »anthropogenen Ursprung« der extremen Klimaphänomene. Die folgenden Kapitel behandeln Hindernisse für wirksame Lösungsansätze: das technokratische Paradigma (Kapitel 2), die Schwäche der internationalen Politik (Kapitel 3), den Beitrag der Klimakonferenzen mit ihren Fortschritten und Misserfolgen (Kapitel 4). Das fünfte Kapitel handelt von den Erwartungen an den COP28, die UN-Klimakonferenz in Dubai vom 30. November bis 12. Dezember. Diese könnte ein wichtiger Wendepunkt werden, wenn effiziente, verpflichtende und leicht zu überwachende Formen der Energiewende beschlossen würden. Man dürfe nicht nur »isolierte technische Lösungen« suchen und damit in einer Logik des »Ausbesserns« gefangen bleiben. Das letzte Kapitel richtet sich an Gläubige aller Religionen und geht auf die »geistlichen Beweggründe« ein: die Verantwortung, für Gottes Schöpfung Sorge zu tragen. Diese Verantwortung schließe auch die Achtung der Naturgesetze ein und die Fähigkeit, die Schönheit und den Reichtum von Gottes Schöpfung zu erkennen.