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Bei der Bedrohung durch Atomwaffen gibt es immer nur Verlierer

06. Oktober 2023

Vatikanstadt/New York. Mit eindringlichen Worten hat Papst Franziskus erneut den Besitz und Einsatz von Atomwaffen verurteilt. »Bei der Bedrohung durch Atomwaffen sind wir alle immer Verlierer!«, schrieb der Papst in einer Kurznachricht auf der Plattform X (vormals Twitter) zum Welttag für die vollständige Beseitigung von Kernwaffen am Dienstag, 26. September. Bereits der Besitz von Atomwaffen sei »unmoralisch«, so Franziskus, der dabei auf seinen 1963 verstorbenen Vorgänger Papst Johannes XXIII. verwies. In dessen Enzyklika Pacem in terris habe er festgestellt, dass die Existenz von Atomwaffen niemals ausschließen lasse, »dass unversehens ein Kriegsbrand entstehen kann«.

Ähnlich äußerte sich am 26. September auch der Sekretär der zweiten Sektion des Staatssekretariats für die Beziehugnen mit den Staaten und mit den internationalen Organisationen, Erzbischof Paul Richard Gal-lagher, bei seiner Rede vor den Vereinten Nationen in New York. Das Risiko eines atomaren Konfliktes mit allen unwägbaren Folgen sei »derzeit so hoch wie seit Generationen nicht mehr«, würden doch etliche Staaten gleichzeitig ungehindert aufrüsten, um so »nukleare Abschreckung zu erzeugen«. Die dafür aufgewendeten Ressourcen fehlten letztlich dafür, um dringende Entwicklungsprobleme anzugehen, gab Gal-lagher zu bedenken.

Auch würden damit die weltweite Rüs-tungskontroll- und Abrüstungsarchitektur geschwächt und die Verpflichtungen des Atomwaffensperrvertrages immer mehr missachtet. »Die Welt muss ihren Kurs ändern«, appellierte Gallagher. Er wies mit den Worten des Papstes darauf hin, dass das Ziel der »vollständigen Abschaffung von Atomwaffen« sowohl eine »Herausforderung« als auch ein »moralischer und humanitärer Imperativ« sei.

Als besondere Hoffnung nannte Gallagher bei der zweiten Tagung jener Staaten, die dem Atomwaffenverbotsvertrag von 2021 beigetreten sind, den im Vorjahr verabschiedeten »Wiener Aktionsplan«. Auch Staaten, die »auf nukleare Abschreckung angewiesen sind«, sollten dazu unterstützend wirken, forderte der Vatikandiplomat.